Auch: oxidische Passivschicht.
Siehe auch: Chromoxiddominiert, Passivierung.
Dünne Schutzschicht (meist Metalloxidschicht), die sich auf einer Reihe von Metallen bzw. metallischen Legierungen (Tab. P 2) entweder unter dem normalen Atmosphäreneinfluss oder aber durch besondere (chemische oder elektrochemische) Behandlung bildet.
Bei austenitischen Edelstahllegierungen bildet sich eine ca. 1–3 nm (bei 1.4404) dicke lückenlose chromoxidreiche Schutzschicht, die die Edelstahloberfläche deckt und für die Korrosionsresistenz verantwortlich ist. Aufgrund der permanenten Depassivierung und Repassivierung handelt es sich bei der Passivschicht um eine Schicht dynamischen Gleichgewichtszustandes zwischen Metall und Metalloxid, wobei das Gleichgewicht durch (massive) Veränderung der Umgebungsbedingungen deutlich (z. B. Richtung Metall = Depassivierung) verschoben werden kann und so Korrosionswirkungen (Korrosion) möglich werden (z. B. Rouging).
Abb. P 2: Aufbau der Passivschicht – chromoxidreiche Oberflächenschicht bei austenitischen Edelstahllegierungen. (Quelle: G. Henkel)
Abb. P 1: Eigenschaften der Passivschicht auf austenitischen Edelstahllegierungen. (Quelle: G. Henkel)
Metall / Legierung | Passivschicht |
Edelstahllegierungen | chromoxidreiche Passivschicht |
Titan | Ti-Oxid |
Kupfer |
Cu-Oxid, Cu-Carbonat (Patina), Cu-Acetat (Grünspan) |
Aluminium | Al2O3 (Eloxalverfahren) |
Stahl | Fe3O4 (Magnetitschicht, nur sehr begrenzt als Passivschicht zu bezeichnen) |
Silber | Ag2S (Silbersulfid) |
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie