Siehe auch: Passivschicht.
Chemisch und elektrochemisch beständiges Verhalten einer festen Metalloberfläche (Metalle) gegenüber den Umgebungseinflüssen auf die Oberfläche.
Oberflächen von austenitischen Edelstahllegierungen sind infolge des thermodynamisch stabilen Chromoxids im passiven Bereich extrem reaktionsträge. Das Passivverhalten entspricht damit einem chemisch und elektrochemisch neutralen Verhalten zum berührenden Medium.
Die passive Edelstahloberfläche zeigt prinzipiell ein typisches Halbleiterverhalten, indem die chromoxidreiche Passivschicht Elektronen problemlos passieren lässt, aber Ionen sperrt, wodurch ein Korrosionsstromkreis praktisch unterbunden wird.
Die problemlose Elektronenpassage durch die Passivschicht wird speziell bei lokalen Depassivierungen bzw. Passivschichtdurchbrüchen (etwa Lochfraßkorrosion) zu einem idealen Elektronentransporteur (große aktive Kathode) beim Korrosionsprozess, wodurch lokale Korrosionen (aktive punktförmige anodische Auflösung) mit hohen anodischen Stromdichten in der Korrosionslochausbildung häufig rasch voranschreiten können.
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