Formelzeichen: Epit, Einheit: mV.
Elektrisches Potenzial in der Stromdichtepotenzialkurve, das bei Verwendung eines chloridhaltigen Elektrolyten im passiven Bereich der Metallprobe – und vor dem transpassiven Durchbruchspotenzial (Transpassiver Bereich) – typische lokale Lochfraßkorrosion zeigt.
Das Pitting Corrosion Potential Epit einer austenitischen Edelstahllegierung wird im potentiodynamischen Versuch mittels Elektrolyse im Rahmen der Stromdichtepotenzialkurve in einem chloridhaltigen Elektrolyten (etwa 0,1-m NaCl oder KCl in wässriger Lösung) bestimmt und gibt Auskunft über den Korrosionswiderstand des Werkstoffs (Punktangriffe im Passivbereich) bzw. lässt Schlüsse betreffend der Qualität der Passivschichtausbildung (Passivschicht) zu.
Beispiel: 1.4435 in 0,1-m KCl: Epit-Werte > 300 mV sind erfahrungsgemäß ein Zeichen guter Passivschichtausbildung auf der Edelstahloberfläche.
Die Versuchsanordnung für die Pitting-Corrosion-Potential-Messung und deren Auswertung ist in der ASTM G 61 beschrieben.
Ergänzend zur Epit-Bestimmung als Korrosionswiderstandskennwert ist dabei auch die Ermittlung des Repassivierungspotenzials (der Lochfraßkorrosion) von Interesse, das potenzialmäßig deutlich unterhalb des lochkorrosiven Durchschlagspotenzials liegt (aktiver Bereich).
Da die Pittingbildung in chloridischen Elektrolyten nicht nur durch Anlegen eines elektrischen Potenzials bei der Elektrolyse induziert werden kann, sondern auch auf chemischem Weg durch kontrolliertes Erwärmen der chloridischen Lösung, ergibt sich eine Querverbindung zur Critical Pitting Temperature, deren Bestimmung in ASTM G 150 beschrieben ist und die ebenfalls vor allem zum effektiven Vergleich von verschiedenen austenitischen Edelstahllegierungen hinsichtlich der Lochfraßbeständigkeit dient.
Das Pitting Corrosion Potential ist dem im deutschen Sprachraum gebräuchlichen Lochfraßkorrosionspotenzial sehr ähnlich.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie