Chemisches Reaktionsverfahren zur Herstellung einer Reihe von Polymerwerkstoffen, den Polyaddukten. Eine der drei grundlegenden chemischen Reaktionen zur Herstellung makromolekularer Stoffe, die durch (vielfach wiederholte) Aneinanderlagerung (Addition) gleichartiger oder auch verschiedenartiger Monomere zu höhermolekularen Verbindungen (Polyaddukten) führt.
Der Reaktionsmechanismus entspricht dabei einer Protonenwanderung.
Voraussetzung für eine Polyaddition ist das Vorhandensein mehrerer reaktionsfähiger Gruppen im Monomermolekül, wie z. B. Hydroxyl- (OH), Amino- (NH2) oder Carboxyl-Gruppen (COOH). Die Polyaddition verläuft im Gegensatz zur Polykondensation ohne Abspaltung niedermolekularer Produkte. Im Unterschied zur Polymerisation findet bei der Polyaddition eine Umlagerung im Molekül des Monomeren statt. Die Bindungen zwischen den einzelnen Monomeren werden bei der Polyaddition ausschließlich durch Heteroatome wie O, N oder S gebildet, wobei speziell die Peptidbindung eine wesentliche Rolle spielt.
Bei bifunktionellen Ausgangsgruppen entstehen bei der Polyaddition Fadenmoleküle (Thermoplaste), bei trifunktionellen raumvernetzte Strukturen (Duroplaste).
Wichtige, durch Polyaddition hergestellte Kunststoffe sind:
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PUR = Polyurethan aus Diisocyanat und mehrwertigen Alkoholen bzw.
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Epoxidharze aus Epichlorhydrin mit aromatischen Dioxiverbindungen (speziell Dianen), die mittels Kalthärtung durch Vernetzung mit mehrwertigen Aminen und mittels Hitzehärtung bei 120–200 °C gehärtet werden.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie