Auch: Potenzial-pH-Diagramm.
In einem Pourbaix-Diagramm werden die thermodynamischen Daten eines Metall-Elektrolyt-Korrosionssystems (Korrosion) in Form eines kartesischen Koordinatensystems graphisch dargestellt. Dabei wird auf der Abszisse der pH-Wert des Systems und auf der Ordinate das vorliegende Normalpotenzial, welches mittels der Nernstschen Gleichung jeweils rechnerisch ermittelt wurde, aufgetragen. Pourbaix-Diagramme werden in der Regel für eine Temperatur von 25 °C und eine Medienkonzentration des Elektrolyten von 1 mol/l erstellt.
Die Darstellung der Verhältnisse im Pourbaix-Diagramm gibt Auskunft über mögliche Gleichgewichte zwischen Metall, elektrolytischer Lösung mit gelösten Metallionen und festen Sauerstoffverbindungen in Abhängigkeit vom pH-Wert und Elektrodenpotenzial.
Entsprechend unterscheidet man im Pourbaix-Diagramm drei Bereiche:
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Korrosionsbereich mit gelösten Metallionen (> 10-6 mol/l),
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Passivitätsbereich (Passiver Bereich) mit vorrangiger Bildung von Metalloxiden und / oder -hydroxiden mit entsprechender Haftwirkung an der Metalloberfläche als effektiver Korrosionsschutz,
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Immunitätsbereich mit einem Wert der gelösten Metalle < 10-6 mol/l.
Diese Form der Diagramme wurde erstmals 1938 von dem belgischen Chemiker Marcel Pourbaix (1904–1998) verwendet.
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