Alle in der Praxis ablaufenden chemischen bzw. elektrochemischen (Elektrolyse) Reaktionsprozesse unterscheiden sich in der tatsächlichen Produktausbeute vom theoretisch errechneten Wert, wobei von Fall zu Fall unterschiedliche Ursachen verantwortlich sind.
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Beim elektrochemischen Polieren ist aufgrund des Ohmschen Widerstandes (Wärmeenergie) im Elektrolyten und der elektrolytischen Wasserzerlegung an der Anode (O2) und der Kathode (H2) mit einer Stromenergieausbeute für die Elektrolyse (Materialauflösung bzw. Materialabtrag) von ca. 70–80 % zu rechnen. Dieser Wirkungsgrad ergibt sich nach der Abtragsermittlung mittels der Faradayschen Konstanten und ist im realen elektrochemischen Äquivalent berücksichtigt. Das elektrochemische Äquivalent bestimmt den Zusammenhang zwischen elektrischem Ladungstransport und geometrischem Oberflächenabtrag bei austenitischen Edelstahllegierungen mit 10 A min/dm2 entsprechend 0,70–0,75 µm. Bei höherer Stromausbeute als 70–80 % könnte man mit 10 A min/dm2 z. B. 0,9 µm abtragen.
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Reaktionsausbeuten bei chemischen Reaktionen, wie etwa der Polymerisationsreaktion (Polymerisation) von Polyethylen, liegen ebenfalls je nach Verfahren bei 70–85 % und werden z. B. neben der Katalysatorwirkung v. a. auch von der metallischen Reaktoroberflächenqualität beeinflusst.
Speziell elektrochemisch polierte Reaktoroberflächen erlauben hier maximale Ausbeuteraten, da sich die Oberflächen zum Prozess extrem neutral verhalten.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie