Siehe auch: Reinigung.
Spezifische Chemikalien oder Chemikalienmischungen zur gezielten Durchführung von Reinigungsoperationen.
Reinigungsoperationen werden meist mit entsprechenden chemischen Reinigungssubstanzen, wie z. B. organischen Lösungsmitteln, wässrigen Säure- oder Laugenlösungen etc., durchgeführt. Die Reinigungschemikalien werden v. a. nach dem Kriterium der Verunreinigungsart definiert. Zudem darf die zu reinigende Oberfläche aus Kunststoff oder einer austenitischen Edelstahllegierung beim Reinigungsvorgang keinesfalls geschädigt werden. So dürfen z. B. Kunststoffe nicht angequollen (Quellung) oder angelöst und Edelstahloberflächen z. B. nicht durch chloridische Reinigungsmittel hinsichtlich Lochfraßkorrosion attackiert werden.
Die Reinigungsparameter betreffend Konzentration und Temperatur des (chemischen) Reinigungsmittels werden durch Reinigungsversuche festgelegt, wobei auch die Reinigungsphysik (z. B. Sprühstrahldruck und Aufprallwinkel) im Rahmen der Validierung festzulegen ist.
Reinigungschemikalien wirken prinzipiell entweder durch Auflösen der Verunreinigung (quasi als Lösungs- oder Quellmittel) oder aber durch chemische Reaktion (z. B. Verseifung von Fetten durch Alkalien) mit den Verunreinigungen, wobei fallweise auch Tenside zur Reduzierung der Oberflächenspannung des Reinigungswassers / -mediums verwendet werden.
Die Verwendung von Tensiden und waschaktiven Substanzen ist v. a. auch darauf zu prüfen, ob diese Chemikalien nach Durchführung der Reinigung wieder rückstandsfrei von der Oberfläche entfernt werden können, um den späteren regulären Produktionsprozess der Anlage nicht zu stören.
Weiterhin ist der umwelttechnische Aspekt bei der Wahl der Reinigungschemikalien zu berücksichtigen. Speziell durch leicht reinigbare elektrochemisch polierte Edelstahloberflächen (mit günstiger Mikrotopographie (Topographie) und minimaler Oberflächenspannung) kann der Mengenverbrauch an Reinigungschemikalien meist nennenswert reduziert werden, wodurch die Umwelt entlastet wird.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie