Die Schweißnahtanalyse dient der fachmännischen Beurteilung des Schweißnahtgefüges selbst und des Übergangsbereichs zu den beiden Schweißufern.
Prüfungen von Schweißverbindungen (Schweißnaht) von Bauteilen aus Kunststoff oder aus austenitischen Edelstahllegierungen erfolgen meist nach einem detaillierten Prüfplan bzw. einer Prüfvorschrift, wobei Art und Umfang der Prüfung in Anlehnung an gängige Normen wie z. B. DIN EN 25817, EN 13480-5, ISO 5817, B, festgelegt sind.
Die Schweißnahtanalyse kann entweder zerstörungsfrei oder aber zerstörend erfolgen.
Die zerstörungsfreie Analyse der Schweißnaht beschränkt sich dabei auf die visuelle Prüfung mit unbewaffnetem Auge bzw. auf die mikroskopische Prüfung sowie auf die Deltaferritmessung mittels magnetinduktiver Geräte, auf eine Röntgendurchstrahlungsprüfung bzw. eine Penetrationsprüfung mit chemischen Penetrations- und Entwicklerlösemitteln oder eine Heliumleckageprüfung. Mittels dieser detaillierten Prüfmaßnahmen — v. a. in Verbindung mit einer elektrochemischen Polierung des Schweißnahtbereichs — kann in der Regel eine sehr gesicherte Aussage über die Schweißnahtqualität erfolgen.
Die zerstörende Prüfung — speziell angewandt bei einer prinzipiellen Verfahrensprüfung — bedingt ein Zertrennen der Schweißnaht zur Herstellung eines kristallographischen Schliffs.
Durch fachmännische Anätzung des Schliffbildes der Schweißnaht kann mittels mikroskopischer Analyse sowohl die Schweißnahtgefügestruktur (Gefüge) als auch die vorliegende Deltaferritstruktur (Deltaferrit) beurteilt und beschrieben werden.
Abb. S11: Anforderungen an Schweißnähte von austenitischen Edelstahllegierungen. (Quelle: G. Henkel)
(Siehe auch: Abb. S 4 unter Schlackebildung.)
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