Eisenoxidische Anlauffarben von rot über blau bis schwarz, die sich beim Verschweißen (Schweißen) von Metallen und Legierungen, wie z. B. austenitischen Edelstahllegierungen, mittels Wolfram-Inert-Gas-Schweißverfahrens, Metall-Inert-Gas-Schweißverfahrens etc. unter Zutritt von Sauerstoff (Luft) in den hitzebeeinflussten Bereichen (ab ca. 500 °C und darüber) bilden.
Die Analyse der anlauffarbenbildenden Stoffe zeigt, dass es sich hierbei v. a. um die typischen Eisenoxide Fe2O3, Fe3O4 und FeO handelt, mit entsprechenden Einschlüssen von Cr, Ni, Mo und deren Oxiden.
Die Schichtdicken der vorwiegend eisenoxidischen Belegung in der Hitzeeinflusszone der Schweißnaht erreichen Werte von bis zu 500 nm. Die chromoxidreiche Passivschicht als korrosionshemmende Schutzschicht ist in diesem Bereich nachhaltig zerstört.
Um Korrosionssicherheit (Korrosion) herzustellen, sind die eisenoxidischen Anlauffarbenbereiche durch geeignete Maßnahmen (vorwiegend chemisches Beizen) nachhaltig zu reinigen und eine Repassivierung der betroffenen Flächenbereiche durchzuführen.
Schutzgasspülungen (z. B. Ar, Ar + N2, Ar + N2 + H2, He) beim Schweißen / Glühen haben den Zweck, die Eisenoxidbildung (Anlauffarben, Zunder) gesichert zu vermeiden, indem Sauerstoff keinen Zutritt zu den erhitzten Schweißbereichen hat. Dies wird insbesondere beim Formieren (Formiertechnik) von Rohrinnenbereichen beim Verschweißen von Rohren erreicht.
(Siehe auch Abb. A 4 und Abb. A 5 unter Anlauffarbe.)
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie