Schweißnahtkriterien für sensible Bauteile aus austenitischen Edelstahllegierungen werden sowohl in der Schweißspezifikation als auch im Prüfplan für das Bauteil und die Installation im Detail vorgeschrieben, wobei insbesondere geometrische bzw. mikrogeometrische Aspekte wie auch morphologische Gesichtspunkte von Bedeutung sind.
Neben einer uneingeschränkten Dichtheitsvorgabe (z. B. Heliumleckageprüfung, Druckprüfung etc.) der Schweißnähte werden u. a. folgende Kriterien definiert:
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makrogeometrische Aspekte, wie Über- / Unterwölbung, Mäandergrad, Raupenbreite,
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Wurzelausbildung (Schweißwurzel),
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mikrogeometrische Aspekte, wie Absenz von (Mikro-)Poren und (Mikro-)Rissen,
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Begrenzung der Schlackebildungen auf Raupe und Wurzel,
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Grad der Schweißnahtcolorierung (Schweißnahtanlauffarbe) in der Hitzeeinflusszone; üblicherweise maximal strohgelbe Verfärbung zulässig,
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Deltaferritanteil (Deltaferrit) im Schweißnahtgefüge.
Diese Schweißnahtkriterien werden meist anhand von Schweißmustern festgelegt, wobei die Schweißmuster zu Vergleichsprüfzwecken bei der begleitenden Montagekontrolle bzw. Schweißnahtabnahme durch das Prüfungsorgan dienen.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie