Tetragonal kristallisiertes FeCr + Mischkristalle mit Ni und Mn als intermetallisches Ausscheidungsprodukt während der Abkühlung einer austenitischen Edelstahllegierung aus der Schmelze bzw. aus temporären Glüh- oder Schweißoperationen (Glühen, Schweißen).
Die Metallurgie der austenitischen Edelstahllegierungen kennt eine ganze Reihe dieser intermetallischen Verbindungen und Metallcarbide (Tab. S 11), welche im Wesentlichen auf affinitäts- und temperaturbedingte Diffusionsprozesse (Diffusion) im Gefügebereich der Legierung zurückzuführen sind.
Diese (lokalen) Ausscheidungen im Legierungssystem der austenitischen Edelstahllegierung verursachen eine entsprechende Werkstoffversprödung und vermindern in jedem Fall die Korrosionsbeständigkeit durch teilweise Entmischungen in phasennahen Gefügebereichen.
Die Rückführung dieser Phasenbildungen erfolgt v. a. durch eine Lösungsglühbehandlung und Abschrecken.
Bezeichnung | Chemische Formel |
χ-Phase (Chi-Phase) | Fe36Cr12Mo10 |
η-Phase (Laves-Phase) | Fe2Mo |
Eisenchrommischcarbide | M6C M7C3 M23C6 [(FeCr)23C6] |
Abb. S 12: Ausscheidung intermetallischer Phasen bei der Wärmebehandlung von Werkstoff 1.4404 / 1.4435. (Quelle: G. Henkel)
Abb. S 13: Zeit-Temperatur-Ausscheidungs-Diagramm (ZTA). σ-Phasen-Ausscheidung bei austenitischem Werkstoff 1.4404 (Gleichgewichtskonzentration). (Quelle: G. Henkel)
Abb. S 14: Bildung von Chromcarbiden während der Wärmebehandlung von Werkstoff 1.4404. (Quelle: G. Henkel)
Abb. S 15: Bildung von Chromcarbiden während der Wärmebehandlung von Werkstoff 1.4404. ZTW-Diagramm der Ausscheidung von Carbiden M23C6 und dem Bereich interkristalliner Korrosion (IK) von Edelstahl 1.4401. Prozente: C = 0,042; Si = 0,5; Mn = 1,23; Cr = 17,46; Ni = 10,58; N = 0,046. (Quelle: G. Henkel)
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