Korrosionsform, die in konstruktiv bedingten Spalten (z. B. an Schraubverbindungen, Heftnähten bzw. schweißtechnischen Heftverbindungen von Bauteilen, zwischen Rohrplatte und Rohr bei Rohrwärmetauschern (Wärmetauscher) etc.) auftritt und im Mechanismus der Lochfraßkorrosion sehr ähnlich ist. Spalten verursachen lokale Totraumbereiche (Totraum), in welchen infolge Kapillarwirkung erschwerte Diffusions-bedingungen (Diffusion) für Medien bzw. erschwerte Reinigungsbedingungen (Reinigung) vorliegen.
Im Spaltbereich vorliegender Elektrolyt ist durch Hydrolyse der Korrosionsprodukte (in Lösung gegangene Metallionen) und die durch Diffusionshemmung verursachte Sauerstoffverarmung (im Elektrolyt) meist sauer (ph < 7). Eventuell vorhandene Cl–-Ionen im Elektrolyten verstärken den Korrosionseffekt im Spaltbereich.
Bei austenitischen Edelstahllegierungen kommt es zur Korrosion, indem durch (lokale) Depassivierung der chromoxidreichen Passivschicht (infolge Sauerstoffmangels) der Korrosionsstromkreis geschlossen wird und das Edelstahlmaterial an diskreten Stellen im Spalt weiterer Korrosionsreaktionswirkung (Metalle gehen verstärkt in Lösung) ausgesetzt ist (Stoffumsatz = Metallabtrag). Der Prozess kommt nach Erreichung des Konzentrationsgleichgewichts im Spalt zwischen den Korrosionsprodukten und der Spenderstelle zum Erliegen.
Der lokale Korrosionsschaden ist meist weniger störend als die das Medium verunreinigenden Korrosionsprodukte aus dem Spaltbereich. Konstruktives Ziel muss sein, Spaltbereiche möglichst zu vermeiden, um Spaltkorrosionen zu verhindern.
Abb. S 16: Darstellung der Spaltkorrosion und deren Beeinflussung durch die Oberflächenparameter. (Quelle: G. Henkel)
Abb. S 17: Spaltkorrosion an 2 mm dicken Blechen aus austenitischem CrNi-Stahl als Folge eines Konzentra-tionselementes durch behinderte Diffusion, vor allem des Sauerstoffs. (Quelle: G. Henkel)
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