Siehe auch: Spanabhebend.
Verfahrenstechniken zur Formgebung von Bauteilen aus Kunststoff, Metall oder Legierungen, bei denen die Werkstücke mit mechanischen Kräften / Momenten bzw. mechanischen Spannungen, die eine bleibende plastische Verformung bewirken und bei denen die mechanischen Spannungszustände gesichert unter der Reißfestigkeit bzw. Bruchfestigkeit des Werkstoffs bleiben, gezielt beaufschlagt werden, werden spanlose Verfahrenstechniken genannt.
Typische Verfahren, die sowohl im kalten wie im heißen bzw. bei Metallen im glühenden Bereich ablaufen können, sind z. B. Walzen, Rollen, Ziehen, Biegen, Kanten, Schmieden, Pressen etc.
Speziell kaltplastische Umformungen (Kaltplastisches Umformen) werden durch den sogenannten Umformgrad definiert, wobei dieser so beschaffen sein muss, dass die plastische Formgebung ohne Materialbeschädigung (z. B. Risse) kontrolliert und reproduzierbar erfolgt. Kennzeichnend für die kaltplastische Umformung ist ferner, dass hierdurch eine merkliche Materialverfestigung eintritt, sodass bei größeren stufenweisen Umformvorgängen Zwischenglühungen notwendig werden, um die kontrollierte Verformbarkeit des Werkstoffes zu erhalten.
Speziell im Bereich der austenitischen Edelstahllegierungen sind kaltplastische Formgebungen, wie Walzen von Blechen, Ziehen von Nahtlosrohren, Aufbiegen von Blechen in Rundform zur Herstellung von längsnahtgeschweißten Rohren, Biegen von Rohrbögen, Pressen von Behälterböden etc., wesentliche technische Arbeitsoperationen, die im Rahmen einer Bauteildokumentation protokollierungspflichtig sind.
Verformungsvorgänge, bei denen die Bauteile erhitzt werden bzw. im Glühzustand sind, nennt man warmplastische Formgebung (z. B. Warmschmieden).
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie