Sammelbegriff für Risse in Werkstoffen bzw. Werkstoffoberflächen (Metalle/Legierungen, Kunststoffe u. a.) aufgrund mechanischer Spannungen.
Grundsätzlich gehen Rissbildungen stets auf das Vorhandensein entsprechender (Zug-)Spannungen zurück, sie können aber auch in Verbindung mit begleitender Korrosion entstehen.
Abhängig von der Spannungsart können verschiedene Rissbildungen auftreten:
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Rissbildungen aufgrund statischer mechanischer Spannungen, die von außen aufgebracht wurden und in Spannungsspitzenbereichen die zulässige Festigkeit des Werkstoffs übersteigen (Sprödrisse oder Verformungsrisse).
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Rissbildungen aufgrund von außen aufgebrachter dynamischer mechanischer Spannungen, die zu (lokaler) Ermüdung des Werkstoffs führen, wodurch Ermüdungsrisse auftreten.
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Rissbildungen, die vor allem aufgrund innerer Spannungen des Werkstoffs/Bauteils auftreten, wobei etwa nach entsprechendem kaltplastischem Umformen gespeicherte innere Spannungen die Rissbildung erst Tage nach dem Umformvorgang verursachen können. Ähnliche Erscheinungen kennt man z. B. bei Rissbildung in der Nähe von Schweißverbindungen (Schweißen) infolge gespeicherter innerer mechanischer Spannungen aus dem thermisch bedingten Dehnungs- / Schrumpfungsprozess.
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Rissbildungen infolge von Bearbeitungsbeanspruchungen von Bauteilen wie z. B. Schleifrisse (Schleifen) oder Härterisse (Härten).
(Zeitverzögerte) Rissbildungen sind meist verformungslos – also ohne Auftreten der typischen Einschnürungen bei Rissbildungen aufgrund statischer mechanischer Überlastung.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie