Auch: Sublimation.
Physikalisches Phänomen des direkten Übergangs eines Stoffes vom festen in den gasförmigen Aggregatzustand, ohne dass zwischendurch der flüssige Zustand angenommen wird. Die dazu erforderliche Sublimationswärme entspricht physikalisch der Summe aus Schmelz- und Verdampfungswärme.
Der umgekehrte Vorgang wird fallweise ebenfalls als Sublimation bezeichnet – besser ist aber der Ausdruck Verfestigung.
Speziell beim Verschweißen (Schweißen) von Rohren aus austenitischen Edelstahllegierungen mit etwas erhöhtem Mangangehalt findet man fallweise das Problem der sogenannten Manganfahne. Dies bedeutet, dass nach dem Schweißen auf der vom Formiergas umströmten Innenrohroberfläche auf der der Formiergasquelle entgegengesetzten Schweißnahtseite ein typisch bläulicher Belag auf der Oberfläche des Rohres zu erkennen ist, welcher (bei Zugänglichkeit) abwischbar ist. Analysen der partikulären Verunreinigungen haben ergeben, dass es sich hier vorwiegend um Manganpartikel bzw. Manganoxidpartikel (= Braunsteinpartikel) handelt, die beim Schweißen aus dem Schmelzbad sublimiert sind, im Formiergasstrom abgekühlt wurden und sich an der Rohroberfläche niedergeschlagen haben.
Korrosionsprüfungen haben ergeben, dass der Niederschlag keine (latenten) Korrosionsgefahren erkennen lässt – ebenso wenig wie die manganverarmte Schweißnaht. Mangan leistet einen entsprechenden Beitrag zum Nickel-Äquivalent, weshalb die Mangan-Flucht in diesem Zusammenhang betreffend der Schweißnaht von Bedeutung ist und ggf. die Deltaferritbildung (Deltaferrit) in der Schweißnaht beeinflusst. Um diesen Effekt, speziell auch hinsichtlich partikulärer Medienverunreinigungen, gesichert zu vermeiden, wird die Verwendung von Low-Manganese-Schmelzen empfohlen.
Pharmazeutisch angewendet wird die Sublimation beispielsweise bei der Gefriertrocknung.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie