Alle gängigen austenitischen Edelstahllegierungen sind in einschlägigen Übersichtswerken (z. B. Stahlschlüssel) in tabellarischer Form verzeichnet, wobei auch alle relevanten physikalischen und mechanischen Eigenschaftswerte des jeweiligen Legierungstyps verfügbar sind. Weiterhin liegen von den meisten Edelstahlmaterialherstellern entsprechende Beständigkeitslisten gegenüber verschiedenen Chemikalien, deren Konzentrationen, Temperaturen etc. vor, die dem Konstrukteur bei der Materialauswahl hinsichtlich der Korrosionsbeständigkeit im praktischen Einsatzfall Hilfestellung geben sollen.
Bei all diesen Tabellendatenangaben – und speziell bei den komplexen Beständigkeitstabellen gegenüber verschiedenen Chemikalien – muss aber vom Planer berücksichtigt werden, dass die Tabellenwerte unter optimalen Probenbedingungen entstanden sind und Apparate bzw. Rohrleitungssysteme bis zu ihrer Fertigstellung eine ganze Reihe von meist eigenschaftsverschlechternden Bearbeitungsprozessen erfahren (spanlose, spanabhebende Bearbeitungen, Schweißen usw.).
Diese Bearbeitungsoperationen schädigen den jeweiligen Werkstoff mehr oder minder (lokal) und beeinträchtigen gegebenenfalls die erwarteten (Korrosions-)Eigenschaften im Praxisbetrieb.
Insofern sind entsprechende Sicherheiten bei der Materialwahl vorzusehen.
Durch das elektrochemische Polieren als finale Oberflächenbearbeitung wird wieder eine wesentliche Qualitätsverbesserung hin zu den Tabellenwerten erreicht, bzw. eventuell vorliegende (lokale) Schwachstellen können einfach visuell detektiert werden.
Übersichtswerke für Kunststoffe als technische Werkstoffe sind v. a. von den Werkstoffherstellern zu beziehen.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie