Zwei- bzw. dreidimensionale Darstellung der Oberflächen(mikro-)geometrie, wobei Berge und Täler deutlich erkennbar sind. Bei der Betrachtung der Mikrotopographie werden neben Bergen und Tälern auch typische Singularitäten (z. B. lokale Höhlen als Poren bzw. untiefe Risse oder umgelegte Schleiffurchen) erkennbar. Die wahre (Mikro-)Topographie kann oft nicht direkt – etwa mit dem Auge bzw. dem Mikroskop – erkannt werden, sondern nur durch indirekte Prüfungen, wie etwa lokale Flächenevakuierungen mit Bestimmung des Nachgasungseffekts, welcher einen Hinweis auf topographische Untiefen ermöglicht.
Die Rauheitsmessung nach dem Tastschnittverfahren als einfache Linienmessung ermöglicht nur eine zweidimensionale Aussage hoch / tief (Hüllgebilde).
Neuere Entwicklungen der Geräte (3-D-Rauheitsmessung) tasten nicht nur eine Linie, sondern eine Fläche ab und ermöglichen insofern ein typisches dreidimensionales Reliefbild der Oberfläche. Auch Rauheitsangaben nach diesen Messmethoden erlauben keine ausreichende topographische Aussage, weil weder alle Tiefen verlässlich erfasst werden können noch singulare Porositäten der Oberfläche.
Die Topographie der Oberfläche ist grundsätzlich eine rein geometrische Aussage zur Oberflächenbeschreibung und ermöglicht Informationen über Hoch-Tief-Verhältnisse, Schroffheitsverhältnisse und Hinweise zur wahren Oberfläche.
Um die Funktionalität einer Oberfläche im Praxis-einsatz beurteilen zu können, sind umfangreiche Informationen zur Topographie sehr wichtig – bilden aber keine erschöpfende Information. Diese Information ist durch Kenntnisse der Morphologie und des Energieniveaus der Oberfläche zu ergänzen.
Abb. T 6: Messung der Oberflächenstruktur im Tastschnittverfahren. (Quelle: H. Reich u. S. Schmidt, Informationen der Fa. Hommelwerke GmbH, Duisburg 2000)
Abb. T 7: Kenngrößen der Oberflächenbeschaffenheit DIN EN ISO 4287. (Quelle: H. Reich u. S. Schmidt, Informationen der Fa. Hommelwerke GmbH, Duisburg 2000)
Abb. T 8: Kenngrößen der Oberflächenbeschaffenheit DIN EN ISO 4287. (Quelle: G. Henkel)
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie