Korrosionsform, die bei austenitischen Edelstahllegierungen meist im Rahmen der Spannungsrisskorrosion lokal auftritt und dadurch gekennzeichnet ist, dass die Spannungsrisse nicht entlang der Korngrenzen (interkristalline Form der Spannungsrisskorrosion) sondern quer durch die Körner verlaufen.
Der Rissverlauf ist immer dann transkristallin, wenn der Werkstoff nicht sensibilisiert (Sensibilisierung) ist, und ausgeprägte Rissverzweigungen charakteristisch sind.
Die Risse gehen häufig nicht von der freien Stahloberfläche aus, sondern von chloridinduzierten Lochfraßstellen (Lochfraßkorrosion).
Chloridinduzierte transkristalline Spannungsrisskorrosion tritt in der Regel unter Bedingungen auf, unter denen der Werkstoff – von Lokalkorrosionsstellen abgesehen – im passiven Bereich ist und daher nur örtliche Korrosionen zeigt.
Nach dem Korrosionsmechanismus ist die chlorid-induzierte transkristalline Spannungsrisskorrosion im Passivzustand des Bauteils durch ein lokales Korrosionselement geprägt, wobei die freie passive Metalloberfläche die Kathode bildet und die Rissspitze die Anode.
Die Ansammlung von Chloridionen durch Migration und die Hydrolyse von Metallionen führen zu einem sauren chloridionenhaltigen Lokalelektrolyten im Rissbereich, wodurch die korrosiven Reaktionen der Metallauflösung ähnlich den Vorgängen bei der Lochfraßkorrosion erfolgen.
(Siehe auch: Abb. S 20 unter Spannungsrisskorrosion.)
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie