Bei der Herstellung von Apparaten und Rohrleitungssystemen aus austenitischen Edelstahllegierungen für sensible Anwendungsbereiche, wie Pharmazie und Reinstgastechnik, werden sowohl die Halbzeuge als auch die installierten Anlagenteile entsprechend der Herstell- und Prüfspezifikationen laufend kontrolliert.
Als übliche Untersuchungsmethoden haben sich eine Reihe von Verfahren / Messtechniken etabliert, welche grundsätzlich in zerstörungsfreie Werkstoffprüfungen und zerstörende Werkstoffprüfungen eingeteilt werden können, wobei die Messungen meist Oberflächen bzw. oberflächennahe Strukturbereiche betreffen.
Zerstörungsfreie Prüfungen: Rauheitsmessung, Penetrationsprüfung, lichtmikroskopische Prüfung, Rasterelektronenmikroskopie mittels Replika, Deltaferritmessung (magnetinduktiv), Reflexionsprüfung, Eluierungsprüfung als Auslaugung in einer Prüflösung, Helium-Lecktest, Evakuierungstest, Partikelbestimmung, videoskopische Prüfung, chemische bzw. elektrochemische Passivschichtprüfung (Passivschicht), Oberflächenspannungsprüfung (Oberflächenspannung) durch Randwinkelmessungen etc.
Zerstörende Prüfungen (meist auf Basis kleiner Prüfteile): Rasterelektronenmikroskopie / Energiedispersive Röntgenanalytik, Auger-Analyse, Elektronenspektroskopie zur chemischen Analyse, Deltaferritmessung (metallographisch), Korrosionsprüfung, mechanischer Zug- oder Biegeversuch, Härteprüfung.
Untersuchungsmethoden für Bauteile aus Kunststoff sind dabei in ähnlicher Weise in zerstörungsfreie und zerstörende Prüfungen zu unterscheiden. Typische zerstörungsfreie Methoden sind Licht- und Rasterelektronenmikroskopie, Eluierungsprüfung, Partikelprüfung etc. Zerstörende Methoden sind Pyrolyse, mechanischer Zug- oder Biegeversuch, chemische Anquellung etc.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie