Auch: Sieden.
Die Überführung einer Flüssigkeit durch Erwärmen in den gasförmigen Zustand (Änderung des Aggregatzustandes). Bei Reinsubstanzen geschieht dieser Vorgang am Siedepunkt bei weiterer Energiezuführung, bei Stoffgemischen gibt es keinen definierten Siedepunkt, sondern einen mehr oder weniger großen Siedebereich. Diese Siedetemperatur ist vom Umgebungsdruck abhängig und steigt mit zunehmendem Druck. Der Zusammenhang zwischen Druck, Temperatur und Aggregatzustand bzw. Dampfsättigung bei Wasser wird z. B. in der Thermodynamik mit der Dampfdruckkurve dargestellt. Bei der Wasserdampfqualität wird zwischen Nassdampf, Sattdampf und überhitztem Dampf unterschieden. Die zur Verdampfung notwendige Energie wird als Verdampfungswärme oder -enthalpie (Enthalpie) bezeichnet und ist eine stoffspezifische Größe.
Während des Verdampfungsvorganges bleibt die Temperatur konstant, die zugeführte Energie dient der Änderung des Aggregatzustandes. Trocknungsprozesse machen sich diese Gesetzmäßigkeiten zunutze, da auf diesem Weg unter Druckerniedrigung auch thermolabile Substanzen getrocknet werden können. Der dem Verdampfen gegenläufige Prozess ist die Kondensation.
Abb. V 2: Dampfdruckkurve für Wasser (schematisch). (Quelle: G. Henkel)
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie