Auch: Zähigkeit (von Flüssigkeiten und Gasen).
Formelzeichen: dynamische Viskosität: η, (Einheit: Ns/m2 oder P[oise]), kinematische Viskosität: υ, (Einheit: cm2/s oder St[okes]).
Eigenschaft von Flüssigkeiten oder Gasen der gegenseitigen Verschiebung von Schichten einen Widerstand entgegenzusetzen. Die Viskosität kann auch als innere Reibung bezeichnet werden. Sie ist u. a. stark temperaturabhängig — meist nimmt mit steigender Temperatur die Viskosität ab. Bei Stoffbewegung verursacht die Viskosität das Auftreten von inneren Reibungsspannungen (Schubspannungen τ) aufgrund von Relativbewegungen von Stoffschichten (Molekülen) gegeneinander, wobei die mechanischen Spannungen der Bewegungsrichtung entgegenwirken.
Zähe Flüssigkeiten haben eine hohe Viskosität, dünnflüssige Stoffe eine niedrige Viskosität.
Die innere Reibung (Wärmedissipation) führt zur Erwärmung des Stoffes (Umwandlung von Bewegungsenergie (z. B. durch einen Rührer) in Wärmeenergie nach dem 1. Hauptsatz der Thermodynamik).
In der Physik unterscheidet man die kinematische Viskosität υ und die dynamische Viskosität η, wobei folgender Zusammenhang gilt: η = υ x ρ mit ρ = Dichte. Dabei hat η die Dimension P(oise).
Bei der Verarbeitung von thermoplastischen (Thermoplaste) Formmassen deuten Viskositätsänderungen auf Veränderungen im Aufbau hin. Deshalb werden Viskositätsmessungen zur Qualitätsprüfung durchgeführt, bei denen u. a. nach DIN EN ISO 1133 (DIN 53735) die Schmelze-Massefließrate (MFR, früher: Schmelzindex), die Schmelze-Volumenfließrate (MVR, früher: Volumenfließindex), die Viskositätszahl und der K-Wert zur Kennzeichnung von thermoplastischen Formmassen bestimmt werden.
Weiterhin ist die Viskosität der Polymerschmelze eine wesentliche Größe für die technische Auslegung der jeweiligen Verarbeitungsmaschine zur Erzeugung hochwertiger Bauteile aus Thermoplasten.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie