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Spanloses Umformverfahren für Metalle und Legierungen, wobei der zu walzende Werkstoff entweder glühend (Warmwalzen) oder kalt (Kaltwalzen) sein kann und in seiner Dicke über verschiedene Stufen gezielt reduziert wird (Umformgrad).
Das Walzen – etwa von Blechen – erfolgt mittels sogenannter Walzgerüste, wobei das Blech zwischen zwei gegeneinander gepressten Walzen (Walzenpaar) durchgezogen und so kontrolliert dickenreduziert wird; meist ist eine dieser beiden Walzen angetrieben.
Dicke Bleche in Form von Tafeln oder Coils aus austenitischen Edelstahllegierungen als Halbzeuge für den Apparate-und Anlagenbau > 6 mm werden warmgewalzt. Bleche < 6 mm werden kaltgewalzt. Walzprozesse erzeugen ähnlich (Kalt-)Ziehprozessen stets homogene Walkgefüge im Werkstoff.
Der Materialfluss beim Walzen erfolgt vorwiegend in Bandlängsrichtung und kaum in den beiden anderen Achsenrichtungen. Aus diesem Grund entstehen typische Walzorientierungen im Blech (Walztexturen), die als Walzstrukturen bezeichnet werden.
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Bei der Verarbeitung von Thermoplasten nennt man den Walzprozess zur Erzeugung von Platten bzw. Folien Kalandrieren, die Walzanlage einen Kalander.
Abb. W 5: Schematische Darstellung eines Walzprozesses, wobei das Blech zwischen den beiden Walzen eine Dickenreduzierung erfährt. (Quelle: G. Henkel)
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie