Schubspannungswirkung (Schubspannung) eines Reinigungsmediums auf die zu reinigende Bauteiloberfläche.
Bei Reinigungsoperationen von Bauteiloberflächen z. B. von austenitischen Edelstahloberflächen oder Kunststoffoberflächen (Kunststoff) unterscheidet man stets zwischen einem (chemischen) Löseprozess der Verunreinigung und dem (physikalischen) Entfernungsprozess der angelösten Substanz durch Strömung bzw. durch Wischen.
Der physikalische Prozess beruht dabei meist auf einem prinzipiellen Schubspannungsaufbau (Scherspannung).
Wandströmungen der Reinigungsflüssigkeit verursachen einen typischen Schub- bzw. Scherspannungsaufbau im Bereich der Grenzschicht mit der Bauteiloberfläche, wobei das erzeugte Wandschubspannungsverhältnis τ im Wesentlichen durch die Strömungsgeschwindigkeit v und die Medienviskosität (Viskosität) der Reinigungsflüssigkeit bestimmt wird:
mit T = Schubspannung, η= Viskosität des Mediums, dv/dr = Geschwindigkeitsgefälle senkrecht zur Strömungsrichtung.
Abb. W 6: Darstellung der Relativverschiebung von zwei Medienschichten durch den Strömungsprozess. (Quelle: G. Henkel)
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