Siehe auch: Van-der-Waals-Kräfte, Dispersionskräfte.
Auch: Wasserstoffbrückenbindung.
Nebenvalenzbindung (Chemische Bindungen) zwischen einem Wasserstoffatom und zwei anderen gleichen oder verschiedenen Atomen, insofern diese klein und stark elektronegativ sind. Wasserstoffbrücken als Dipol / Dipol-Kräfte wirken besonders stark zwischen Molekülen, in denen ein H-Atom mit einem Fluor-, Sauerstoff- oder Stickstoffatom gebunden ist. Da diese Atome stark elektronegativ sind, wird das an sie gebundene H-Atom stark positiv polarisiert. Zudem hat das H-Atom eine kleine Oberfläche und das Proton im Kern ist nur schwach abgeschirmt. Auf ein negatives polarisiertes Atom wirkt das positiv polarisierte H-Atom also entsprechend anziehend. Wasserstoffbrücken haben eine Bindungsenergie von ca. 7 kcal/mol und sind trotz der elektrostatischen Natur räumlich gerichtet und i. Allg. energetisch deutlich schwächer als Ionenbindungen und kovalente Bindungen.
Wasserstoffbrücken zählen zu den wesentlichen Sekundärkräften bei der (geordneten) Zusammenlagerung von Makromolekülketten in Polymerwerkstoffen an entsprechenden Berührungsstellen der Ketten untereinander (Kohäsion). Weiterhin sind sie auch im Oberflächenbereich von austenitischen Edelstahllegierungen von Bedeutung. Sowohl Feuchteeinlagerungen in die Passivschicht wie auch Kontaminationen an der Oberfläche im Grenzschichtbereich (Grenzschicht) sind häufig auf Wasserstoffbrückenbindungen zurückzuführen.
(Siehe auch: Abb. B 11 unter Brückenbindung.)
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie