Kurzwort: ZTU-Schaubild/-Diagramm.
Siehe auch: Eisenkohlenstoffzustandsdiagramm (EKD), Legierungsdiagramm.
Im ZTU-Diagramm (engl. TTT; Time Temperature Transformation) kann die Gefügeentwicklung bei unterschiedlichen Temperaturverläufen (Aufheizung, Abkühlung) z. B. während des Härtens, der Chromcarbidbildung verfolgt werden. Grundsätzlich unterscheidet man das isotherme und das kontinuierliche ZTU-Diagramm.
Das isotherme ZTU-Diagramm beschreibt die Verhältnisse in der Weise, dass das Werkstück aus Stahl oder Edelstahl nach der Austenitisierung sehr rasch auf die gewünschte Temperatur gebracht wird und so lange auf der Temperatur konstant gehalten wird, bis alle Gefügeumwandlungen abgeschlossen sind, wobei z. B. die Härtegefügeumwandlungen (Härten) über die Kontrolle der Längenänderung des Prüflings bestimmt werden.
Das kontinuierliche ZTU-Diagramm beschreibt die Verhältnisse in der Weise, dass das Werkstück nach der Austenitisierung mit verschiedenen Abkühlungsgeschwindigkeiten bis zur Raumtemperatur abgekühlt wird, wobei die Umwandlungspunkte ebenso festgehalten werden wie auch z. B. die Härtewerte des Bauteils am Ende der Abkühlkurve.
Neben den streng zu trennenden isothermen und kontinuierlichen ZTU-Diagrammen kennt man noch das Schweiß-ZTU-Diagramm zur Beschreibung des Werkstoffverhaltens bzw. der Gefügeveränderungen beim Schweißen, wobei speziell die Kornwachstumsverhältnisse beobachtet werden. Dieses Schaubild wird auch als ZTA-Diagramm (Zeit-Temperatur-Auflösungs-Diagramm) bezeichnet.
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