Polymerwerkstoffe können entweder thermisch oder aber chemisch zersetzt werden, wobei aus chemischer Sicht zwischen einer Quellung, Lösung und einer effektiven Zersetzung durch Auflösung von Hauptvalenzbindungen zu unterscheiden ist.
Speziell Thermoplaste können entweder in einem organischen Lösungsmittel vollständig gelöst werden (z. B. PVC in Tetrahydrofuran) oder aber durch entsprechende Erwärmung durch thermische Zersetzung (Zerstörung der Hauptvalenzen) in die atomaren Bestandteile aufgelöst werden (Pyrolyse, Veraschung). Bei der Lösung in einem Lösemittel erfolgt zunächst eine Quellung. Beim Lösen bleiben die Makromoleküle i. Allg. erhalten, sodass sich der Polymerverbund nach dem Abdampfen des Lösungsmittels wieder bilden kann (Filmherstellung).
Duroplaste können nur durch thermische Zersetzung in die atomaren Bestandteile aufgelöst werden.
Die chemische Beständigkeit von Polymeren ist entsprechenden Werkstofftabellen der Hersteller zu entnehmen.
Die thermische Zersetzung / Spaltung bei Kunststoffen setzt i. Allg. zwischen 250 und 280 °C ein, wobei infolge der Energiezufuhr schließlich Hauptvalenzbindungen gelöst werden, monomere Bruchstücke entstehen und bei weiterer Erwärmung die flüchtigen atomaren Bestandteile wie z. B. H, O, F, Cl etc. wodurch letztlich eine Carbonisierung (Pyrolyse) der Verbindung erfolgt, wobei je nach Sauerstoffangebot bei dem Vorgang mehr oder weniger Kohlenstoff übrig bleibt.
Eine Reihe von Kunststoffen wie etwa PVC (durch HCl-Bildung) oder POM zeigen bei lokaler Überhitzung einen typischen selbstkatalytischen (Selbstkatalysierender Prozess) Auflösungsprozess.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie