Regional Sales & Business Development Director bei Bausch+Ströbel, Edgar Bauer, spricht über die Vorteile
von RFID-Technologie im Bereich Fälschungssicherheit.
Wie groß ist das Thema der Fälschungsgefahr in der
Pharmabranche tatsächlich?
Edgar Bauer: Das ist ein
Riesenthema. Man hört regelmäßig in den Medien, dass kriminelle Banden Impfstoffe ohne jeglichen Wirkstoff für ein Schweinegeld in den Markt
gebracht haben. Sicher wird ein Produkt erst dann, wenn ich online auf eine gesicherte Datenbank zugreifen kann, die die Herkunft des einzelnen Objekts jederzeit lückenlos belegen kann. Diese Technologie hat jetzt die Marktreife erreicht.
Wie genau helfen Sie
Ihren Kunden, Originale
zu kennzeichnen?
Bauer:: Wir bieten dem Kunden als Systemlieferant einen Nadelschutz mit einem integrierten RFID-Chip. Der Chip begleitet damit jeden Schritt des Lebenszyklus der Spritze von der Abfüllanlage bis zum Pharmazeuten und Arzt und liefert detaillierte Daten zum Produkt wie Abfüllort und -uhrzeit, Inhalt, Füllmenge und so weiter. Der Chip ermöglicht in Zukunft auch, dass das medizinische Personal im Hospital vor der Injektion durch einen Handleser prüfen kann, ob tatsächlich der für den Patienten richtige Impfstoff vorliegt und ob es beispielsweise einen Rückruf der Charge gibt. Nach der Injektion können die Daten, dann in die elektronische
Patientenakte übergehen.
Wie geht es nach der erfolgreichen Entwicklung weiter?
Bauer: Jetzt ist die Pharmaindustrie am Zug. Wir sind ein Maschinenhersteller, der Maschinen im Programm hat, die für die Herstellung von Primärpackmittel verwendet werden. Wir bringen die Spritze mit der Applikation samt Chip zusammen. Der Pharmazeut befüllt die sterilen Einheiten dann mit dem gewünschten Medikament. Dabei stellen wir sicher, dass der Chip tatsächlich auslesbar und fälschungssicher ist. Ein weiterer unschlagbarer Vorteil der Technologie ist, dass wir zu jedem Zeitpunkt der Produktion wissen, wo sich die jeweilige Spritze befindet und in welchem Bearbeitungsstadium sie sich genau befindet. Tritt ein Problem in der Produktion auf, kann man das entsprechende Objekt so punktgenau ausfindig machen und eben auch nur dieses vernichten. Auf diese Weise muss bei Störungen nicht mehr die komplette Produktion vernichtet werden. So helfen wir unseren Kunden vor allem nachhaltig und kosteneffizient zu agieren.
Das klingt gut. Wie ist
das Feedback dazu hier
auf der Achema?
Bauer: Das ist mehr als gut. Da das Thema bereits seit anderthalb Jahren am Markt entsprechend publiziert wird, gibt es jetzt bereits Pharmazeuten, die hier doch deutlich mehr als nur Interesse haben und sagen, sie arbeiten bereits an der Implementierung dieses Systems. Alles in allem kann man sagen, es wird wahnsinnig viel Potenzial in dieser Funktechnik gesehen. Und letztendlich muss man sich auch klarmachen: Wir sind nicht nur Hersteller von Maschinen, wir sind auch Patienten. Darum muss es immer einen persönlichen Antrieb geben. Wir als Bausch+ Ströbel sind unsere KundInnen. Und wenn sich unsere InteressentInnen das bewusst machen, dann gehen sie nicht zu irgendeinem Plagiatehersteller, sondern müssen zwangsläufig zu denen gehen, die diese Trends mitgestalten. Nämlich zu uns.
Bauch+Ströbel
Hall 3.0, Stand D23