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Die Herstellung von pharmazeutischen Produkten erfordert oft eine Abfolge von komplexen Prozessen und die Zusammenarbeit von verschiedenen Abteilungen. Jeder Schritt muss sorgfältig geplant, überwacht und dokumentiert werden, um Fehler zu vermeiden und die Qualität und Sicherheit des Produkts zu gewährleisten. Für Unternehmen ist es daher essenziell, effiziente Prozesse zu implementieren und Kosten-Nutzen-Abwägungen zu treffen, um wirtschaftlich zu bleiben. Datenintegrität und Fälschungsschutz stellen einen entscheidenden Aspekt in der Digitalisierung der Produktionsplanung in der Pharmabranche dar. Daten bilden die Grundlage für die Bewertung der Produktqualität, die Gewährleistung der Produktsicherheit und die Einhaltung regulatorischer Anforderungen. Eine mangelnde Datenintegrität, die durch fehlende, unvollständige oder fehlerhafte Daten gekennzeichnet ist, kann ernsthafte Auswirkungen auf die Patientensicherheit haben. Neben der Verfügbarkeit für externe Qualitätskontrollen ist das Datenmanagement auch intern ein zentraler Aspekt: Die richtige Reihenfolge an Produktionsaufträgen sowie optimierte Verplanung der Rüstzeiten sind bei komplexen Produktionsprozessen essenziell.
Medice steigert OEE um 10 %
OEE um 10 % gesteigert
Die Medice Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG arbeitet seit vielen Jahren mit der Software-Lösung Fastec 4 Pro. Im Stammsitz in Iserlohn entwickeln, produzieren und prüfen die Mitarbeiter Arzneimittel und Medizinprodukte. Durch transparente Datenerfassung, Auswertung und Implementierung von Optimierungsmaßnahmen konnte Medice die OEE (Overall Equipment Effectiveness), eine Kennzahl zur Bewertung der Produktivität einer Anlage, allein in der Konfektionierung um 10 % steigern.
Papierlose Fertigungsplanung
Papierlose Fertigungsplanung spart Zeit und ist genauer
Während die Produktionsplanung bei
Medice zuvor manuell in Excel-Tabellen stattfand, welche auf Papier an die Mitarbeiter an den Linien im Shopfloor übergeben wurden, wird heute zunächst über das Enterprise Resource Planning (ERP) eine Grobplanung durchgeführt. Dort ist ein zu bedienender Forecast, also eine Prognose für die Produktion, mit verschiedenen Produktionsvorschlägen und -aufträgen abgelegt. Die vorgeschlagenen Produktionsaufträge aus dem ERP werden in Fastec 4 Pro übertragen, um dort die Feinplanung vorzunehmen. Die Planung ist auf die nächsten ein bis zwei Wochen ausgerichtet, zusätzlich ist bei kurzfristigen Änderungen eine flexible Anpassung der Linienbelegung in Echtzeit möglich. Die Planer können in der Software auf die Aufträge zugreifen und diese neu anordnen. Die Änderungen sind dann sofort transparent an allen Produktionsterminals einsehbar. Yannik Schmitte, Operational Excellence Manager bei Medice, sagt: „Viele händische Arbeitsschritte fallen weg. Unsere Fertigungsplanung ist papierlos, das spart Zeit und ist deutlich genauer. Es ist jederzeit klar ersichtlich, an welchen Prozessschritten wir Zeit verlieren und wie gut die einzelnen Aufträge liefen.”
Die Analyse und das Management von (Echtzeit-)Daten sind zentrale Aspekte der digitalen Produktionsplanung. Auf Basis relevanter Daten aus dem Shopfloor kann eine ressourcenoptimierte Planung erfolgen und es können fundierte Entscheidungen getroffen werden. Dies reduziert Engpässe, optimiert die Produktionskapazität sowie die Effizienz durch Verplanung der richtigen Aufträge an den passenden Anlagen in der optimalen Reihenfolge.
Digitale Planungstools
Digitale Planungstools optimieren die Produktionsplanung
Durch die Integration der Feinplanung ist die gesamte Produktion von Medice mit Fastec 4 Pro digitalisiert und wird in nahezu allen Abteilungen genutzt. Dazu gehören unter anderem: Die Fertigungsorganisation (FO), die die Feinplanung der Produktion übernimmt und über das Online-Monitoring den aktuellen Status der Aufträge verfolgt. Die Qualitätskontrolle hat einen Zugang zum Arbeitsvorrat und kann so sehen, welche Aufträge auf den Linien verplant sind und welche Produkte zukünftig zur Qualitätskontrolle anstehen. Die Produktionsplanung und -steuerung (PPS) erarbeitet im Rahmen der Operational Excellence basierend auf Datenauswertungen möglichst genaue Planzeiten.
Digitalisierung sorgt für Transparenz
Viele Fertigungsunternehmen planen in der Praxis noch händisch mit Excel oder in Papierform als Steckkartensystem. Auch diese Herangehensweise kann Vorteile haben, beispielsweise in kleineren Produktionen mit geringer Komplexität.
Analoge Produktionsplanung benötigt keine technische Infrastruktur und Schulung der Mitarbeiter, so ist die initiale Implementierung kostengünstiger. Dafür liegt das Know-how allerdings auch bei einzelnen Mitarbeitern und ist nachhaltig nicht gesichert.
In innovativen Unternehmen wird die Kommunikation über eine zentrale, digitale Software deutlich transparenter. In einer dynamischen und komplexen Produktionsumgebung kommen zusätzliche Einflussfaktoren hinzu, wie unerwartete Störungen an Maschinen, Lieferprobleme beim Rohmaterial, Werkzeugbrüche oder Prioritätsverschiebung bei den Aufträgen. Die Qualität der Produktionsplanung ist maßgeblich abhängig davon, wie schnell auf diese Einflüsse reagiert und rechtzeitig umgeplant werden kann.
Planung lässt sich optimieren
Konkret lässt sich festhalten, dass durch digitale Planungstools die Produktionsplanung optimiert wird. Die Tools werden zum Assistenten des Planers und sichern das notwendige Wissen. Das führt langfristig zu weniger Störungen und ungeplanten Unterbrechungen bspw. durch längere Reinigungszeiten oder notwendige Rüstung der Anlagen.
Fastec GmbH, Paderborn