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Für Inspektionen von Funktionsteilen und Servicearbeiten müssen Wartungsluken geöffnet und verschlissene Bauteile ausgetauscht werden. Dies war bisher entweder in Isolatoren bei kleineren Anlagen oder nur unter Vollkörperschutz bei größeren Maschinen möglich. Einen völlig anderen Ansatz begeht AZO mit der Siebmaschine DA Vario Containment: Hier werden die Bauteile und Komponenten für Service- und Reinigungsarbeiten vom Umfeld losgelöst direkt isoliert.
Containment mit flexiblen Linern
AZO-Wirbelstrom-Siebmaschinen werden seit mehr als 70 Jahren zum Sieben von Schüttgütern in der Nahrungsmittel-, Kunststoff-, Pharma- und Chemieindustrie mit großem Erfolg eingesetzt. Typische Einsatzbereiche sind
- das Kontrollsieben vor und während der Verarbeitung sowie vor dem Abfüllen und Verpacken,
- das Auflösen von Klumpen,
- das Ausscheiden von Agglomeraten,
- das Aussieben und Rückführen von Feinanteilen und
- das Fraktionieren.
Die Wirbelstrom-Siebmaschine DA zeichnet sich durch getrennte Antriebe für die Rotor- und die Dosierseite aus. Das Dosierorgan selbst befindet sich direkt in der Maschine. Dadurch entfallen sonst notwendige Übergabestellen und die Maschine kommt mit einer geringeren Bauhöhe aus.
Die neue Lösung kombiniert bewährte Techniken, basierend auf der Siebmaschine DA und flexiblen Containmentsystemen aus der pharmazeutischen Industrie. Indem ein Schutzsystem mit flexiblen Linern eingesetzt wird, wird dem Anlagenbetreiber das Öffnen der Inspektionsluke ohne Staubaustritt ermöglicht.
Das gewährleistet sowohl einen optimalen Bedienerschutz als auch einen ausreichenden Produktschutz vor allem bei:
- Siebkontrolle im Rahmen der Wartung
- Siebwechsel
- Reinigungsvorgänge an der Siebmaschine
- Wechsel der Dosierschnecken
Containment bei der Siebkontrolle
Die visuelle 360°-Kontrolle des Siebes ist auch im Zeitalter der KI durch kein Detektionssystem zu ersetzen. Gerade bei staubenden Schüttgütern ist dies bei der neu konzipierten Siebmaschine dank einer integrierten Beleuchtung durch die Inliner-Folie hindurch möglich – ohne Ausbau des Siebes oder der Nutzung von anderen Containment-Schutzmaßnahmen. Nach erfolgter Kontrolle wird die Wartungsluke über einen in den flexiblen Liner integrierten Handschuh geschlossen. Pulver, das bei geöffneter Inspektionsluke in den mit Folie geschlossenen Zwischenraum gelangt ist, kann mithilfe von Reinigungsmittel gebunden werden. Das verwendete Reinigungstuch wird im eigens dafür vorgesehenen Abwurfbeutel entsorgt. Zu keiner Zeit hat der Bediener Kontakt zu dem Risiko behafteten Stoff innerhalb der Maschine. Da diese Inspektionen je nach Schüttgut anwendungsspezifisch oft durchzuführen sind, vereinfacht sich die Handhabung enorm.
Siebwechsel mit Linertechnik
Wurde bei der Siebkontrolle ein Schaden am Siebgewebe festgestellt, so muss das jeweilige Sieb gewechselt werden. Auch dieser Vorgang ist mittels Linertechnik sicher zu bewerkstelligen. Bei Stillstand der Maschine wird die Antriebseinheit des Siebrotors längs aus dem Gehäuse herausgezogen. Das bei der Bestückung der Maschine aufgebrachte Foliensystem wird bei diesem Vorgang entfaltet; es bildet sich ein schlauchförmiger Arbeitsraum, in dem sich der Siebeinsatz und der Rotor der Siebmaschine befinden. Durch entsprechende Verschluss- und Schneidetechniken kann der Bediener das gebrauchte Sieb innerhalb der Kunststoffliner entfernen und das neu einzusetzende Sieb unter Verwendung eines neuen Liners ebenfalls unter geschützter Atmosphäre montieren. Durch den Einsatz des neuen Liners ist die Maschine für den nächsten Siebwechsel vorbereitet.
Reinigungsvorgänge
Die Komplettmaschine wird im Inneren durch ein Waschsystem mittels Wasser und je nach Schüttgut geeigneten Reinigungsmitteln gereinigt. Restmaterialien in der Maschine werden ausgewaschen; letzte zurückgebliebene Partikel werden mit Wasser benetzt und so in der Maschine gebunden. Nach der Herausnahme des Siebes können zur Reinigung der kontaminierten Innenseiten der Maschine Handschuhsysteme mit entsprechenden Reinigungsutensilien verwendet werden. Diese Handschuhsysteme sind mit den eingesetzten Folienlinern systemkompatibel.
Wechsel der Dosierschnecken
Unabhängig von der Rotor- und Siebdemontage besteht die Möglichkeit, die Dosierschnecke, die für den kontinuierlichen Produktstrom verantwortlich ist, unter Containmentbedingungen zu wechseln. Analog zum Siebwechsel wird hier mittels Folienliner ein Staubaustritt zuverlässig verhindert.
Fazit
Die Siebmaschine DA Vario Containment vereint die bewährten Vorteile der patentierten AZO-Siebtechnologie mit der Folientechnik flexibler Containmentsysteme. Durch diese fortschrittliche Kombination wird der Austritt von Staub während Wartungs- und Inspektionsarbeiten effektiv verhindert. Dies führt zu einer signifikanten Reduzierung des Aufwands für Arbeiten unter Vollkörperschutz. Die Abschaffung der Schutzanzüge ermöglicht dem Bediener eine ergonomischere Arbeitsweise. Zusätzlich profitiert der Anlagenbetreiber von einer flexibleren Personaleinsatzplanung, da zeitliche Beschränkungen aufgrund von Schutzanzügen entfallen. Also eine saubere Lösung für die, die sich der Verantwortung für das Bedienpersonal bewusst sind.
AZO GmbH & Co. KG , Osterburken