Am Stand von Romaco steht die Verarbeitung von pharmazeutischen Feststoffen im Fokus. Gezeigt werden eine Tablettenpresse für den Ein- und Zweischichtbetrieb sowie eine Prozessanlage im Labormaßstab mit angeschlossenem Hotmelt-System.
Vielseitig einsetzbare Einfachrundläuferpresse
Die Einfachrundläuferpresse Kilian KTP 590X lässt sich sowohl zur Produktion von Einschicht- als auch Zweischichttabletten einsetzen. Für einen Wechsel zwischen Einschicht- und Zweischichtbetrieb ist kein Umbau der Pressstationen notwendig. Die Ausführung mit drei Druckrollen ermöglicht eine Verpressung von Zweischichttabletten. Zu diesem Zweck wird die Tablettenpresse mit zwei Standardfüllschuhmodulen ausgestattet, die das Pulver gleichmäßig in der Matrize verteilen. Dank des optimierten Rührflügeldesigns können auch schwer fließende und klebrige Pulver zuverlässig verarbeitet und homogen verpresst werden.
Mit ihren drei Druckstationen empfiehlt sich die Kilian KTP 590X daher auch zur Herstellung von Brausetabletten. Um Lufteinschlüsse und Capping zu verhindern, wird das Pulver zunächst nur leicht angepresst, dann vorverdichtet und schließlich an der Hauptdruckstation zur fertigen Tablette verpresst. Dabei wird die Druckverweilzeit mit dem Presswerkzeug deutlich verlängert, was zu höheren Tablettenhärten führt. Insgesamt erzielt der Einfachrundläufer auch im Zweischichtbetrieb eine maximale Leistung von 510 000 Tabletten pro Stunde.
Granulation, Trocknung und Coating
In der Ausführung im Labormaßstab wird der Ventilus V 5 von Romaco Innojet für die Prozesse Granulation, Trocknung und Coating von Partikelgrößen ab 10 µm bis 2 mm eingesetzt. Dank seines Designs und der effizienten Prozessluftführung verkürzen sich die Batchzeiten mit der Anlage um bis zu 25 %. Im zylindrischen Produktbehälter herrschen gleichmäßige Strömungsverhältnisse, die für eine schonende Umwälzung der Charge sorgen. Die Prozessluft wird durch den Behälterboden eingeleitet, der aus stufenweise übereinander angeordneten Ringscheiben besteht. Gemeinsam mit der zentral positionierten Bottom-Spray-Düse bildet der Strömungsboden eine Funktionseinheit, die alle Voraussetzungen für ein lineares Scale-up erfüllt. Mit dem Luftgleitschichtverfahren lässt sich die Produktbewegung exakt steuern. Die Sprühmedien werden entsprechend präzise aufgetragen. Auf diese Weise können Rezepturen realisiert werden, die bereits mit 10 bis 15 % weniger Sprühflüssigkeit die gewünschten Freisetzungsprofile erreichen.
CIP-fähiges Hotmelt-System
Ebenfalls am Stand von Romaco zu sehen ist das Hotmelt-System Innojet IHD 5 für pharmazeutische Anwendungen. Die CIP-fähige Anlage erfüllt alle GMP-Anforderungen an das Coating und die Granulation mit organischen Wachsen und Fetten. Ein Vorteil ist, dass beim Hotmelt-Verfahren keine Verdampfung stattfindet. Folglich verkürzt sich die Prozessdauer um bis zu 85 %. Außerdem sinkt der Energieverbrauch, da die Prozessluft nicht zur Trocknung des Produktguts erwärmt werden muss.
Bei der Konstruktion des IHD 5 wurden erstmals alle Baugruppen inklusive Ventilblock, Dosiereinrichtung und Schmelzbehälter in ein kompaktes, blockartiges Design integriert. So kann das mobile Gerät leicht an den Ventilus V 5 angeschlossen werden, wenn es die Rezeptur erfordert. In Hinblick auf Hotmelt-Anwendungen lassen sich alle Laborgeräte der Baureihe einfach mit einer Sprühluftheizung ausstatten. Die Erwärmung der Sprühluft auf bis zu 120 °C verhindert, dass das Coating-Medium in den Zuführkanälen erkaltet und die Sprühdüse blockiert. Dabei sorgt der pulsationsfreie Auftrag von pharmazeutischen Hotmelt-Coatings für Präzision und optimale Produktqualität.
Halle 3, Stand 357