„Nur, wer selbst brennt, kann auch andere anzünden“, Liebe und tue, was du willst!“ Tatsächlich ein ganzer Monat bietet diesmal einen Hinweis auf den Gesuchten: Obwohl der nach seinem Namensverwandten etwa 300 Jahre zuvor benannt wird, liegt auch heute noch die sprachliche Ähnlichkeit zwischen August und Augustinus auf der Hand. Der heilige (Aurelius) Augustinus von Hippo, dem heutigen Souk Ahras in Algerien, lebte von 354 bis 430 und gilt als einer der bedeutendsten Kirchenlehrer. Seine Lehr- und Wanderjahre als Rhetoriker und Philosoph führten ihn nach Rom und Mailand. In Mailand traf er Bischof Ambrosius, der ihn wieder für das Christentum begeisterte. In seinen Confessiones, der ersten Autobiografie der Literatur, beschreibt Augustinus sein Bekehrungserlebnis unter einem Feigenbaum in Mailand.
Nach seiner Bekehrung wollte er ein ruhiges Leben in Kontemplation führen, daraus wurde aber nichts. Zurück in Nordafrika wurde er 395 Bischof von Hippo Regius (Hippo = Flußpferd, heute Annaba in Algerien). Das Amt versah er 35 Jahre bis zu seinem Tod. Er publizierte über 100 Schriften, in denen er das katholische (= allgemeine) Christentum gegen verschiedene Sektenströmungen verteidigte. Ein Großteil der Schriften ist noch heute erhalten. Sie prägten das Christentum nachhaltig. Martin Luther, der Augustinermönch, berief sich auf ihn. Ebenso die Veröffentlichungen des Papstes Benedikt XVI, die viel augustinisches Gedankengut enthalten. Sein Gedenktag in der Westkirche ist der 28. August, in den Ostkirchen der 15. Juni. Seine Bekehrung wird am 5. Mai begangen und die Überführung seiner Gebeine am 11. Oktober – aber nur in Brügge. Augustinus gründete auch das erste Kloster in Afrika.