Es war der 26. Juni 1954. In Lausanne, dem Sitz des IOC, hatten sich 32.000 Schweizer eingefunden, um ihr Team gegen den Favoriten Österreich ins Fußball-WM-Halbfinale anzutreiben. Nach 23 Minuten hatten die Schweizer bereits drei Tore vorgelegt. Der österreichische Keeper Kurt Schmied taumelte wie im Delirium zwischen den Pfosten hin und her – Diagnose: Sonnenstich. Kein Wunder bei 40 Grad im Schatten! Auswechseln war damals nicht erlaubt. Also stellte sich der Masseur Josef Ulrich dirigierend hinter das Tor und verbrauchte literweise Wasser, um seinen Tormann wieder auf die Beine zu bringen. Der österreichische Sturm indes erzielte in der Zwischenzeit fünf Treffer und drehte so das Spiel. In der 76. Minute fiel dann das 7:5 für Österreich. Das torreichste Spiel der WM-Geschichte war entschieden – und dabei verschoss Österreich sogar noch einen Elfmeter.
Im Halbfinale unterlag Österreich dem späteren Weltmeister Deutschland. Im kleinen Finale siegte Österreich gegen Uruguay und wurde WM-Dritter.
Nachzutragen noch, dass die Weltmeisterschaft 1954 nur deswegen in die Schweiz ging, weil Schweden als gesetzter Veranstalter den Bitten der Schweizer Delegation bei der FIFA nachgab und seine WM um vier Jahre verschob.