Auch unsere nördlichen Nachbarn halten es mit der Demokratie bisweilen nicht ganz so, wie wir es von ihnen gewohnt sind. !954 empfahl eine Kommission dem schwedischen Reichstag die Einführung des Rechtsverkehrs. Dieser wurde bereits 1718 eingeführt, aber 1734 wieder aufgehoben. 1955 gab es dazu eine Volksabstimmung: 82 % votierten gegen die Einführung des Rechtsverkehrs. Die Entscheider scherte es nicht: Acht Jahre später, am 10. Mai 1963, beschloss das Parlamentdennoch dessen Einführung. Die staatliche Rechtsverkehrkommission wurde gegründet. Am 3. September 1967 war dann der Dagen H. Zwischen 1:00 Uhr und 6:00 Uhr herrschte völliges Fahrverbot für Privatautos, auch die Straßenbahnen standen still. Bis 5:00 Uhr montierten tausende Helfer die Schilder an den Straßen für den Rechtsverkehr um. Autos, die sich zu dieser Zeit auf den Straßen befanden, wurden zwischen 4:45 Uhr und 5:00 Uhr vorsichtig auf die andere Straßenseitetransportiert. Das Fernsehen war live dabei. Ab 6:00 Uhr durften dann die meisten Schweden wieder Auto fahren – rechts. Einige Städte ließen sich für die Verkehrsfreigabe 24 h Zeit. Die U-Bahn in Stockholm fährt übrigens heute noch links.