Angkor Wat, die Tempelanlage in Kambodscha, hat alle politischen und gesellschaftlichen Veränderungen Kambodschas klaglos mitgemacht: Umkehr zum Buddhismus, Rote-Khmer-Herrschaft. Doch jetzt greift langsam der Verfall um sich. Seit etwa 900 Jahren – sagt man – stehen die Sandsteinbauten nun im Dschungel herum, durchzogen von Kanälen. Das Areal ist von einem rund 190 m breiten Wassergraben umgeben, der nach gängiger Meinung den Ur-Ozean darstellt. Er ordnet sich, zusammen mit den zahlreichen Bauten der Tempelanlage, in das Bild eines symbolischen Universums ein. Im Zentrum steht ein markanter Tempel mit fünf nach Lotusblüten geformten Türmen.
Auf der Flagge Kambodschas und auf den Geldscheinen ist Angkor Wat zu sehen. Suryavarman II. – er regierte von 1113 bis 1150 – gilt als Hauptverantwortlicher für den Aufbau von Angkor Wat. Er ließ aber bereits Gebäude restaurieren. Grundlage für den Reichtum des Khmerreiches waren Bewässerungsanlagen und Stauseen, die unter Yasovarman I. am Anfang des 10. Jahrhunderts angelegt wurden. Dadurch wurden mehrere Reisernetn pro Jahr möglich.