Im Jahr als Queen Elizabeth II den britischen Thron bestieg, wurde auch in Deutschland Geschichte geschrieben, denn vom 11. bis 19. Oktober 1952 fand die erste K in Düsseldorf statt. Damals ahnte noch niemand, dass sie sich zur weltweit führenden Fachmesse der Kunststoff- und Kautschukbranche entwickeln würde. Heute kann die K in Düsseldorf auf 70 Jahre Erfolgsgeschichte zurückblicken. Sie ist die wichtigste Informations- und Businessplattform der weltweiten Kunststoff- und Kautschukindustrie. Zur K 2022 vom 19. bis 26. Oktober werden rund 3000 Aussteller aus 61 Nationen erwartet, das Düsseldorfer Messegelände ist komplett belegt.
Aber auch die K in Düsseldorf hat einmal klein angefangen: An der Premierenveranstaltung „Wunder der Kunststoffe“ 1952 beteiligten sich 270 ausstellende Unternehmen, ausschließlich aus Deutschland. 165 000 Besucher bestaunten bei der Premiere vor allem die bunten Konsumwaren der Kunststoffverarbeiter. Denn von 1952 bis 1959 war die K-Düsseldorf eine reine Schau der deutschen Industrie. Jeder interessierte Besucher, ob Laie oder Fachkraft, konnte die Messe besuchen. Anziehungspunkt waren damals Dinge, die das alltägliche Leben schöner und bequemer machen sollten. Heute belächeln wir die Werbung von damals, die sich auch an die „moderne Hausfrau“ wandte und ihr die Errungenschaften der Nachkriegszeit wie etwa modische PVC-Regenmäntel oder hauchzarte Nylonstrümpfe nah brachte, Inbegriffe der Wirtschaftswunder-Ästhetik.
Je mehr sich die Kunststoffindustrie spezialisierte und neben den Standardpolymeren auch die Hightech-Kunststoffe für Speziallösungen in der Elektronik, der Medizin, im Automobilbau oder in der Luft- und Raumfahrt Aufmerksamkeit erregten, desto stärker reduzierte sich auch der Anteil von „Otto-Normalverbraucher“ auf Besucherseite. 1963 erfolgte dann der Schnitt: Die K in Düsseldorf wurde eine reine Fachmesse internationaler Prägung. Seitdem behauptet sie ihre Position als globale Leitmesse der gesamten Branche.
K 2022 in Düsseldorf
Der offene Austausch und Dialog zu lösungsorientierten Innovationen und nachhaltigen Entwicklungen über Landesgrenzen und Kontinente hinweg wird auch im Fokus der diesjährigen K in Düsseldorf stehen. Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung – so lauten die drei erklärten Leitthemen der K 2022. Die rund 3000 Aussteller aus 61 Ländern werden das gesamte Düsseldorfer Messegelände belegen.
Besonders stark werden in diesem Jahr die Anbieter aus Europa, vor allem aus Deutschland, Italien, Österreich, der Türkei, den Niederlanden, der Schweiz und Frankreich vertreten sein, aber auch aus den USA. Gleichzeitig spiegelt die K die Veränderungen im Weltmarkt deutlich wider: Die Anzahl und die Präsentationsfläche der Unternehmen aus Asien sind seit einigen Jahren auf konstant hohem Niveau.
Circular Economy Forum
Der VDMA und 13 Mitgliedsunternehmen präsentieren auf dem Circular Economy Forum im Freigelände zwischen den Hallen 10 und 16 modernste Technologien für die Kreislaufwirtschaft in der Kunststoffindustrie. Die teilnehmenden Unternehmen sind allesamt zusätzlich zu ihren Ständen in den Messehallen im Circular Economy Forum vertreten. Arburg, Coperion, Engel, Erema, Kurtz-Ersa, Lindner, R-Cycle, Vecoplan beteiligen sich mit eigenen Pavillons, Battenfeld Cincinnati, Leonhard Kurz, Plasmatreat, Sumitomo (SHI) Demag und Wittmann Battenfeld stellen im Gemeinschaftsstand des Forums aus. Bei laufenden Maschinen können die Besucher sehen, wie aus Kunststoffabfällen hochwertiges Re-Granulat hergestellt wird oder wie Rezyklate in verschiedenen Verarbeitungsverfahren zu attraktiven, hochfunktionalen und kreislauffähigen Produkten verarbeitet werden.
Das Circular Economy Forum greift alle drei Leitthemen der K 2022 – Kreislaufwirtschaft – Klimaschutz – Digitalisierung auf. Denn Hochtechnologie wird benötigt, um Produktionsprozesse zu optimieren und immer effizienter zu gestalten. Sie ermöglicht neben der Kreislaufführung von Kunststoffprodukten auch die Einsparung von CO2. Beides ist nicht denkbar ohne Digitalisierung. Durch sie werden z.B. digitalen Produktpässe und weltweit anwendbare Rückverfolgungsstandards erst möglich. Die Vernetzung aller Komponenten in der Produktionslinie gilt als Voraussetzung für die Optimierung der Prozesse. Zum Datenaustausch zwischen Maschinen hat der VDMA einen Showcase initiiert, der auf Basis von OPC UA Live-Daten angebundener Maschinen sichtbar macht, im VDMA Dome und auch per Smartphone abrufbar.
Der VDMA Dome im Zentrum des Forums wirkt auch diesmal als Info-Point und Begegnungsstätte. Er bietet aber auch den Überblick über wichtige technologierelevante Prozessschritte des Kunststoffkreislaufs. Mit der Installation „Die Maschine“ zeigen fast 40 Unternehmen mit über 50 Beiträgen ihre Technologie-Highlights zur Kreislaufwirtschaft. Der Bogen spannt sich vom Sortieren, Zerkleinern und Waschen über Re-Granulieren, Material Handling über die wichtigsten Verarbeitungsverfahren (Spritzgießen, Extrusion, Blasformen, Schäumen und Additive Manufacturing) bis hin zu nachgelagerten Prozessschritten wie Ultraschallschweißen, Oberflächenbehandlung oder Thermoformen.
Präsentationsfläche für Start-ups
Start-Up Unternehmen sind jung, kreativ, flexibel, zukunftsorientiert und zeichnen sich insbesondere durch innovative Problemlösungen aus. Was würde also besser zur K 2022 passen, als Newcomern, die sich speziell der Entwicklung innovativer Produkte und Lösungen rund um das Thema Kunststoff und Kautschuk verschrieben haben, eine eigene Präsentationsfläche zu bieten? Genau dies macht die K 2022 mit der Start-up Zone, die in Halle 8b des Düsseldorfer Messegeländes zu finden sein wird.