Für Endress+Hauser ist das Jahr 2018 praktisch weltweit gut gelaufen. Die Firmengruppe steigerte den Nettoumsatz trotz kräftigem Gegenwind von Seiten der Wechselkurse um 9,5 % auf 2,455 Mrd. Euro. In lokalen Währungen erreichte das Umsatzwachstum sogar 12,7 %. Auch das Ergebnis nach Steuern erhöhte sich um 11,2 % auf 232,5 Mio. Euro.
Das Geschäft war getragen von einer starken Konjunktur in der Prozessautomatisierung. „Der anhaltend hohe private Konsum wie auch die Erholung der Öl- und Rohstoffpreise trugen zur guten Entwicklung bei“, erklärte CEO Matthias Altendorf auf der Bilanzmedienkonferenz in Basel. Nach Jahren mit eher schwacher Investitionstätigkeit kehrten die großen Projekte zurück. Chief Financial Officer Dr. Luc Schultheiss zufolge entwickelte sich Endress+Hauser damit „über dem Durchschnitt der Branche“.
Endress+Hauser entwickelte sich in Europa sehr gut, in Afrika/Nahost sowie dem asiatisch-pazifischen Raum sogar dynamisch. Am stärksten aber war das Wachstum in Amerika. „Die USA haben nach 65 Jahren Deutschland als unseren größten Absatzmarkt abgelöst“, berichtete Matthias Altendorf. Das Geschäft in China legte ebenfalls zweistellig zu. „Wenn die Entwicklung so weitergeht, könnte bald schon China unsere Nummer eins sein“, sagte der CEO.
Innovationen fürs digitale Zeitalter
Endress+Hauser befeuerte das Wachstum mit einer Fülle an Innovationen. 54 neue Produkte brachte das Unternehmen im vergangenen Jahr auf den Markt. Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung kletterten auf 184,2 Mio. Euro, das entspricht 7,5 % des Umsatzes. 287 Entwicklungen meldete das Unternehmen 2018 erstmals zum Patent an. Gut ein Drittel der neuen Patente betrifft Themen wie Industrie 4.0, digitale Kommunikation, Diagnose und Elektronik. „Die Digitalisierung durchdringt alle Bereiche“, betonte Matthias Altendorf. Neben den 1000 Entwicklern in den Kompetenzzentren arbeiten auch verschiedene von der Firmengruppe initiierte Start-ups an Produkten, Lösungen und Dienstleistungen für das digitale Zeitalter. Überdies kooperiert Endress+Hauser eng mit Industriepartnern wie dem Software-Hersteller SAP.
Ein weiterer Wachstumstreiber war die Prozessanalyse. „Die optischen Analyseverfahren haben sich hervorragend entwickelt“, sagte Matthias Altendorf. Im französischen Lyon etablierte Endress+Hauser ein europäisches Support-Zentrum für moderne Analysatoren; in den jeweiligen Ländern wächst das Netzwerk der Vertriebsspezialisten. Der CEO erhofft sich hiervon weitere Impulse für dieses Geschäftsfeld.
Weiterhin solides Wachstum
Endress+Hauser ist gut ins laufende Jahr gestartet. Die Gruppe liegt in Auftragseingang und Umsatz derzeit deutlich über dem Vorjahr. Für die zweite Jahreshälfte erwartet das Unternehmen, dass sich diese Entwicklung abschwächt. „Wir rechnen dennoch mit solidem Wachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich“, sagte Luc Schultheiss. Dem Finanzchef zufolge sind Investitionen von 260 Mio. Euro geplant; bei gutem Geschäftsgang sollen weltweit 500 Stellen geschaffen werden.
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