Der Chemonitor ist Meinungsbarometer und Trendmonitor für die deutsche Chemiebranche. Er bildet regelmäßig und systematisch die Bewertung der Standortbedingungen sowie Prognosen zur künftigen Investitions- und Beschäftigungsentwicklung ab und greift darüber hinaus aktuell diskutierte Themen der Branche auf. Für die aktuelle 32. Ausgabe wurde das Panel aus 200 Top-Entscheidern der Branche im Zeitraum Ende Februar bis Anfang April zum Klimaschutz befragt. Dabei kam heraus, dass sich die Hälfte der befragten Unternehmen bereits intensiv mit Maßnahmen zum Klimawandel beschäftigt. Der Fokus der Verbesserungen liegt allerdings noch auf traditionellen Maßnahmen wie Verbesserung der Energieeffizienz und Optimierung der Produktionsprozesse. Sowohl große als auch kleine Chemieunternehmen halten den Kohleausstieg für notwendig und sehen ihn als Chance. Nahezu alle großen Chemieunternehmen und mehr als die Hälfte der Mittelständler wollen ihre CO2-Emissionen reduzieren. Dabei werden Digitalisierung und künstliche Intelligenz (KI) klar als förderlich für den Klimaschutz angesehen. Mehr als die Hälfte der befragten Chemieunternehmen hält die Erreichung der Klimaschutzziele für realistisch. Viele erwarten allerdings Nachteile für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Chemie. So hat beispielsweise die Zufriedenheit mit dem Standortfaktor Digitalisierung einen neuen Tiefstwert erreicht und landet auf dem vorletzten Platz.
Die Erwartungen der Chemiemanager hinsichtlich Umsatz- und Ergebnisentwicklung verbleiben auf nahezu identischem Niveau – etwas eingetrübt aber optimistisch. In Bezug auf Wachstum setzt die deutsche Chemieindustrie wieder mehr auf organisches Wachstum zulasten von Kostensenkungsmaßnahmen. Bei den großen Unternehmen überholt China Deutschland in den Investitionen erstmalig knapp, während Nordamerika gleichzieht. Bei den Unternehmen 500 Mitarbeiter bleibt das Ranking stabil.