Medienführende Rohrleitungen in Industrieunternehmen wurden bislang zumeist aus Stahl oder Edelstahl geschweißt oder geschraubt. Der Nachteil dieser Verbindungsverfahren: Die Installation ist aufwendig, beim Schweißen nicht zuletzt durch die notwendigen Brandschutzmaßnahmen. Das führt zwangsläufig zu erheblichen Betriebsunterbrechungen. Außerdem weisen beispielsweise Schraubverbindungen bei technischen Gasen mit der Betriebsdauer zunehmende Leckraten auf.
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Pressverbindungstechnik
Reduzieren lassen sich diese Betriebsunterbrechungen sehr einfach durch die Pressverbindungstechnik, die Viega mit dem speziell für dickwandige Stahlrohre entwickelten Rohrleitungssystem Megapress anbietet. Denn im Gegensatz zum Schweißen und Gewindeschneiden werden die Verbinder nur noch auf die gesäuberten Rohrenden aufgeschoben und binnen Sekunden verpresst. Das spart je nach Dimension bis zu 80 % der sonst notwendigen Verarbeitungszeit, ist also wesentlich wirtschaftlicher.
Einsatz im laufenden Betrieb
Zudem kann die Pressverbindungstechnik auch im laufenden Betrieb beispielsweise für Anlagenerweiterungen und -reparaturen eingesetzt werden, da nicht mit offener Flamme gearbeitet wird. Es ist keine Brandwache oder Abschaltung der Brandmeldeanlage erforderlich. Außerdem entfallen die beim Schweißen notwendigen, aufwendigen Vorarbeiten, etwa der Rückbau von empfindlichen Komponenten oder Abdeckarbeiten.
Verbindung sofort belastbar
Mit Abschluss der Verpressung ist die Rohrverbindung sofort belastbar. Die Anlage oder Maschine kann direkt wieder in Betrieb genommen werden. Die verpressten Rohrverbindungen weisen zudem eine extrem hohe Längskraftschlüssigkeit auf. Das verringert den Aufwand für Befestigung.
Dichtheit konstruktiv eingebaut
Dass die verpresste Rohrverbindung definitiv dicht ist, lässt sich schon beim Befüllen oder der Dichtheitsprüfung der Anlage ganz einfach kontrollieren: Alle Viega-Pressverbinder haben eine konstruktive Zwangsundichtheit im unverpressten Zustand. Wird eine Verpressung im hektischen Baustellenalltag versehentlich vergessen, tritt an dieser Stelle deutlich sichtbar Wasser aus. Oder das Manometer zeigt einen Druckabfall an. Nach dem Verpressen sind die Verbindungen dauerhaft dicht.
Für alle gängigen Rohrwerkstoffe
Ein weiteres Sicherheitsplus sind die Dichtelemente in den Verbindern. Diese werden bei den Viega-Rohrleitungssystemen präzise auf das jeweiligen Medium abgestimmt. Als Rohrleitungssysteme stehen für die Installationen im industriellen Umfeld neben dem System Megapress für dickwandige Stahlrohre auch Sanpress Inox (Edelstahl, mit Rohren aus 1.4401, 1.4521 und 1.4520) oder Profipress (Kupfer) zur Verfügung. Typische Anwendungen sind Kühlanlagen für die Prozesstemperierung, aber auch Feuerlöschanlagen, Anlagen für technische Gase, Kühlschmierstoffe oder für Öle. Für Sonderanwendungen – beispielsweise Niederdruck-Dampfanlagen, Labs-freie Anlagen oder den Schiffbau – führt Viega ebenfalls entsprechende Verbinder im Programm.
Mit Effizienz und Flexibilität gegen Fachkräftemangel
Diese kalte Pressverbindungstechnik bedeutet aber nicht nur für die Anlagenbetreiber wesentliche wirtschaftliche und technische Vorteile. In der Vollkostenbetrachtung zahlt sie sich genauso für das Facility Management oder das Fachhandwerk aus: Im Gegensatz zum Schweißen dürfen die Viega-Presswerkzeuge nach entsprechender Einweisung durch angelernte Kräfte eingesetzt werden. Neben der ohnehin geringeren Installationszeit bringt das deutlich mehr Flexibilität beim effizienten Einsatz der Mitarbeiter, gerade angesichts des aktuellen Fachkräftemangels ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.
Unterstützt wird diese Effizienz durch die Bandbreite an Sonderbauteilen, die Viega über die gängigen Verbinder hinaus anbietet. Dazu gehören Flansche, Reduzierstücke, Übergangsverschraubungen, Einpressanschlüsse oder unterschiedlichste Armaturen. So können auch Sonderanwendungen, die gerade bei individuell aufgebauten Industrieanlagen an der Tagesordnung sind, ebenfalls in Pressverbindungstechnik umgesetzt werden.