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Stickstoffsystem Blueprotect verringert Lagerrisiken für Getreide

Keine Chance für Käfer und Co
Stickstoffsystem Blueprotect verringert Lagerrisiken für Getreide

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Auf der ganzen Welt fallen 10 bis 30 % des gelagerten Getreides Schädlingen und Atmungsverlusten zum Opfer. Boge geht dieses Problem an. Mit dem Stickstoffsystem Blueprotect bietet das Unternehmen eine simple und umweltfreundliche Lösung an, um in Silos gelagertes Getreide vor Kornkäfern, Schimmelpilzen und anderen Lagerrisiken wirksam zu schützen.

Ein typisches Problem bei der Getreidelagerung ist der Befall eines Silos mit Kornkäfern. Die 3 bis 5 mm langen Insekten mit rot- bis schwarzbrauner Farbe und Rüssel sind weltweit verbreitet. Während sie tropisches und subtropisches Klima nicht vertragen, sind sie überall sonst ein gefürchteter Schädling bei der Lagerung vieler Getreidesorten. Die Kornkäferweibchen bohren für die Ablage ihrer bis zu 200 Eier die einzelnen Körner auf und legen in der Regel ein Ei pro Korn ab. Die gesamte Entwicklung vom Ei über Larve und Puppe bis zum fertigen Käfer findet über mehrere Wochen hinweg im Korn statt. Dabei frisst der Käfernachwuchs das Korn fast vollständig auf. Schließlich durchbricht das Insekt die Kornhülle und schlüpft nach draußen, wo abhängig von der Umgebungstemperatur schon bald die Paarung beginnt. Ist das Lagergut stark befallen, heizen die Käfer dem Getreide regelrecht ein – Temperatur und Luftfeuchtigkeit im Silo steigen.

Auch Pilzbefall ist ein Risiko bei der Getreidelagerung, besonders problematisch sind sogenannte Fusarien. Die Schadpilze schmälern nicht nur den Ertrag und vermindern die Keimfähigkeit des Getreides, sondern können auch für Mensch und Tier gefährliche Toxine produzieren.

Ein weiteres Risiko für Silobetreiber taucht auf, weil Getreide bei der Lagerung gewissermaßen arbeitet. Bei ungünstigen Lagerbedingungen kommt es zu Atmungsverlusten. Das Getreide verliert Wasser, wodurch die Ernte an Gewicht verliert und die Ertragsmenge sinkt.

Erhöhte Lagersicherheit

Bei allen genannten Risiken spielt Sauerstoff die entscheidende Rolle. Aus diesem Grund ist der Einsatz von Blueprotect erfolgreich: Hierbei wird ein Gasgemisch aus nahezu reinem Stickstoff mit maximal 1 % Restsauerstoff in die Getreidesilos geleitet. Diese Stickstoffatmosphäre hemmt zum einen die Fusarienbildung. Ohne Sauerstoff fehlt aeroben Schädlingen zum anderen die Lebensgrundlage. Bei Kornkäferbefall wirkt also nicht der Stickstoff selbst auf die Schädlinge ein – vielmehr führt die Verdrängung des Sauerstoffs zum gewünschten Effekt. Expositionszeiten von 30 bis 40 Tagen sind dabei nötig, um verlässlich die Entwicklung der ersten und zweiten Brut zu verhindern. Auch mit Blick auf Atmungsverluste tut die Abwesenheit von Sauerstoff ihren Dienst; der Effekt lässt nach. Zusätzlich sinkt im nahezu sauerstofffreien Silo das Risiko für Schwelbrände. Die Keimfähigkeit des Getreides bleibt vom Stickstoff unterdessen unbeeinflusst.

Den benötigten Stickstoff gewinnt Boge aus der Umgebungsluft. Ein Kompressor erzeugt in der Nähe des Silos Druckluft, die über einen Trockner und einen Kombifilter zu einem Membranfilter gelangt. Dieser trennt den Stickstoff (N2) vom Sauerstoff (O2) und leitet das entstehende Gasgemisch ins Silo. Elementare Voraussetzung ist dabei, dass das Silo ausreichend dicht ist. Ist dies gegeben, können Betreiber von Getreidesilos mithilfe von Blueprotect bereits innerhalb von 48 Stunden die benötigte sauerstoffarme Atmosphäre herstellen.

Ein Rechenbeispiel: Ein 1200 t Gerstenkorn fassendes Silo wird per Druckluft bei einer Liefermenge von 30 m3/h mit dem hauptsächlich aus Stickstoff bestehenden Gasgemisch befüllt. Nach 24 Stunden bleiben weniger als 7 % Restsauerstoff im Silo. Nach weiteren 24 Stunden ist der Zielwert von weniger als 2 % Restsauerstoff erreicht. Um diesen Wert zu halten und eventuelle Leckagen auszugleichen, reicht im Anschluss der Betrieb bei einer gleichmäßigen Liefermenge von 5 m3/h.

Für Anwender läuft die Abwicklung unkompliziert ab: Boge arrangiert alle Anlagenkomponenten in einem Container, sodass sich Blueprotect räumlich flexibel, ohne besondere Vorkenntnisse und für unterschiedliche Silotypen einsetzen lässt. Um zunächst den Stickstoffbedarf zu ermitteln, analysiert Boge gemeinsam mit dem Kunden die Ausgangslage. Für einen Testlauf bietet der Druckluftspezialist auf Wunsch einen Mietcontainer an, mit dem die Dichtigkeit des Silos schon nach wenigen Tagen deutlich wird.

Geruchs- und geschmacksneutral

Stickstoff ist mit 78 % Anteil der Hauptbestandteil unserer Atemluft und damit jederzeit unbegrenzt verfügbar. Er ist geruchs- sowie geschmacksneutral und für den Kontakt mit Lebensmitteln geeignet. Zudem ist er inert, geht also in der Regel keine chemischen Reaktionen mit anderen Substanzen ein. Nach der Nutzung im Silo wird der Stickstoff einfach wieder von der Umgebungsluft absorbiert.

Boge Blueprotect kommt ohne chemische Wirkstoffe aus. So ist es sowohl lebensmitteltechnisch unbedenklich als auch umweltschonend. Das System eignet sich damit zum Beispiel für die Lagerung biologisch angebauter Produkte und für Zulieferer von Brauereien. Denn der Einsatz chemischer Mittel ist in der ökologischen Landwirtschaft nicht erlaubt beziehungsweise in der Lieferkette für Brauereien nicht erwünscht. Mälzereien etwa müssen darauf achten, in der Gerste keine chemischen Rückstände zu hinterlassen, die später mit dem Malz beim Brauen ins Bier gelangen würden.

www.prozesstechnik-online.de

Suchwort: dei0319boge

Halle 26, Stand B56


Autor: Andreas Jokisch

Vertriebsingenieur Außendienst,

Boge Anlagenbau

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