Im industriellen Fertigungsprozess bei Sauerkraut-Marktführer Hengstenberg stellen Metalldetektoren ein wichtiges Rädchen im Qualitätsmanagement dar. Hohe Qualitätsstandards nach IFS und HACCP zu sichern, ohne die Produktionslinien zu beeinflussen, war die Herausforderung von Investitionsplaner Michael Klute im Werk Fritzlar des Konservenherstellers. Fünf Metallseparatoren werden ihrer Aufgabe gerecht und überwachen – integriert in Pumpleitungen – die Produktion der Prämiummarken Mildessa und Rotessa.
Josef König
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Die Rich. Hengstenberg GmbH & Co. KG mit Stammsitz Esslingen produziert seit 130 Jahren Sauergemüse und Essig. 145 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet das Traditionsunternehmen nach eigenen Angaben mit 600 Mitarbeitern, exportiert wird in 40 Länder. Das Gemüse für die Konserven des qualitätsbewussten Marktführers wird an den drei Produktionsstätten in Esslingen, Bad Friedrichshall und im nordhessischen Fritzlar direkt vor Ort angebaut.
Äußerste Sorgfalt ist angesagt, wenn die „Krautkampagne” im Hengstenberg-Werk in Fritzlar jährlich von August bis Februar läuft. Mit 100 Mitarbeitern und 300 Saisonkräften werden laut Werkleiter Kurt Belschner pro Tag mehrere hunderttausend Verkaufseinheiten Weiß- bzw. Rotkraut verarbeitet. Der geputzte Weißkohl wird zunächst in Krautfasern geschnitten, im Gärsilo eingelagert und vergoren. Das Sauerkraut wird pumpfertig angemischt, blanchiert und temperiert.
Reibungslose Integration in die Produktionslinie
Fünf elektronische Metallseparatoren der Serie P-TRON 05 O Touch sind hinter den Pumpen platziert. Sie untersuchen das Gemisch aus Krautfasern und einer Flüssigkeit, deren genaue Zusammenmischung zum Produktionsgeheimnis zählt, auf Metallkontaminationen. 250 bis 650 l des Gemisches rauschen durch die Metallseparatoren direkt zu den Füllmaschinen. „Damit gehen wir auf Nummer Sicher, dass alles, was der Verbraucher bekommt, untersucht wird.” Später kann es zu keiner Kontamination mehr kommen.
In der Qualitätssicherung werden zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die Metallseparatoren verhindern, dass durch Anlagenschäden Metallteilchen in das fertige Produkt gelangen und schützen so den Endverbraucher. Ein zweiter Aspekt ist der Maschinenschutz: Schrauben könnten Schäden an den Geräten anrichten und die Produktion lahm legen. Die Separatoren entfernen vollautomatisch und ohne Produktionsunterbrechung metallische Verunreinigungen aus dem pastösen Gemisch. Für die in festen Zeitabständen durchzuführenden Funktionskontrollen der Detektoren werden Testkörper von 1,2 bis 1,5 mm Durchmesser aus Eisen, von 2 bis 2,5 mm Durchmesser aus Buntmetall sowie von ca. 3,0 mm Durchmesser aus Edelstahl verwendet, um die Genauigkeit der Detektion zu prüfen. Eine Metallverunreinigung im Produktstrom verändert das hochfrequente elektromagnetische Feld. Mithilfe der Auswerteelektronik wird daraus ein Schaltimpuls gewonnen, der über ein Magnetventil und einen Stellzylinder die Ausscheideweiche hinter dem Tastrohr aktiviert. Metallverunreinigungen im Krautfasergemisch lassen sich durch blitzschnelles Umlenken zuverlässig und mit geringem Materialverlust (etwa elf Liter pro Sekunde) ausscheiden. Folgen mehrere Metallteile innerhalb der eingestellten Zeit, wird die Ausscheidedauer jeweils um den eingestellten Wert verlängert. Nach erfolgter Metallausscheidung schwenkt die Ausscheideweiche vollautomatisch in die Normalstellung zurück. Im Normalfall – ohne Metallkontamination – läuft das Krautgemisch ungehindert zur Abfüllung.
Hitzebeständiges Tastrohr für Rotkraut
Die Umstellung der Krautsorten von Sauer- auf Rotkraut ist eine der Herausforderungen für das elektronische Überwachungsteam. Sauerkraut rauscht erwärmt, Rotkohl sehr heiß durch die Pump-leitung. „Die Metallseparatoren müssen diesen Temperaturschwankungen gewachsen sein und Kontaminationen ohne Fehlfunktion erkennen“, sagt der gelernte Maschinenbautechniker Klute.
Ein spezielles Tastrohr aus hitzebeständigem Kunststoff sorgt für einwandfreie Überwachung des Rotkrautgemisches. Hohe Anforderungen werden auch an die wasserdichten Edelstahlgehäuse der Metallseparatoren gestellt. Sauerkraut ist wegen der Milchsäuregärung für den Menschen leicht verdaulich und bekömmlich. Der niedrige pH-Wert trägt dazu bei, dass der hohe Vitamin-C-Gehalt weitgehend erhalten bleibt. Was für den Menschen von Vorteil ist, bedeutet für die Produktionsanlagen härtere Anforderungen. Das Sauerkrautgemisch ist wegen des Säuregehalts hoch korrosiv. Als Gegenspieler kommen Basenlösungen bei der Reinigung der Anlagen im CIP-Durchlauf ins Spiel. Die Metallseparatoren stecken dies problemlos weg.
Auf dem LCD-Grafikdisplay des P-TRON 05 O Touch überwacht Michael Klute die Homogenität des Produktionsverlaufs: „Das Gerät zeigt mir, wie sensibel die Erkennungsgenauigkeit eingestellt ist.“ Auf dem Touchscreen-Bedienfeld mit selbsterklärender Menüführung lassen sich die Prozesse sehr gut kontrollieren und steuern.
Kein Metall im Glas
Im Hengstenberg-Werk Bad Friedrichshall gibt das elektronische Metallsuchsystem Transmetron, bestehend aus Förderband, Detektor und Ausscheideweiche, Metallteilchen in Gurken Saures. Das ohne Flüssigkeit in Gläsern eingefüllte Gurkengebinde wird auf dem 1,5 m langen Förderband durch den Suchkopf des Metalldetektors transportiert. Rund 220 Gläser pro Minute passieren laut Werkleiter Roland Heiß die Anlage. Entdeckt der Detektor lose Metallteilchen oder Metalleinschlüsse, wird das Glas mittels Schwenk-arm vollautomatisch auf einen Ausscheidetisch befördert und der Anlagenbediener überprüft die selektierten Gläser. Nach der Freigabe kommt der bereits gefilterte Aufguss in das Gurkenglas und der Deckel aus Metall auf das Glas.
Halle 5.1, Stand H11
dei 451
Anuga FoodTec 2006
Technische Informationen zum Metallausscheider P-TRON 05 O
Metallkontrollsystem Transmetron
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