Der Transport von Pulvern, Stäuben und Granulaten im Lebensmittelbereich erfordert ein hochwertiges und flexibel einzusetzendes Fördersystem. Sind darüber hinaus feine Milchpulver, grobe Frucht-Gelee-Granulate und Stoffe wie Kakao oder Vitamin-C-Pulver zu befördern, sind neue innovative Verfahren gefragt. Das pneumatische Saugfördersystem Multijector eignet sich auch für solch schwierige Aufgabenstellungen.
Dipl.-Ing. B. Eng. (Hons.) Thomas Ramme
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Unter Berücksichtigung der teilweise hochkomplizierten und aufwendigen mechanischen Konstruktionen zur Erzeugung von Unterdruck ist das Funktionsprinzip des mehrstufigen, druckluftbetriebenen Ejektors geradezu einfach. Das Treibgas p+ tritt in das Pumpengehäuse ein und durchströmt die erste Düsenstufe. Diese besteht aus einzelnen Lavaldüsen. Durch die Querschnittsverengung wird die Druckluft so stark beschleunigt, daß im engsten Querschnitt Schallgeschwindigkeit erreicht wird. Im nachfolgenden Diffusor führt die Querschnittserweiterung zu einer weiteren Geschwindigkeitssteigerung, so daß am Austritt der ersten Düsenstufe Überschallgeschwindigkeit vorherrscht. Der mit der hohen Geschwindigkeit konvergierende starke Druckabfall erlaubt das Erreichen eines hohen möglichen Unterdruckes, was sich insbesondere bei der Pfropfenförderung als vorteilhaft erweist.
Die sich anschließenden drei bis vier Düsenstufen nutzen die vorhandene hohe Strömungsenergie weiter aus, um die Saugluftmenge der Pumpe zu vervielfachen, ohne daß eine weitere Energiezufuhr notwendig ist.
Neben dieser hohen Effizienz zeichnen sich die Multijectoren dadurch aus, daß sie keine drehenden Teile besitzen, keine Schmierung und Wartung benötigen und im Betrieb auch keine Wärme entwickeln. Folglich ergibt sich gegenüber konventionellen Gebläsen oder Pumpen eine extrem lange Lebensdauer. Die Verwendung neuer Werkstoffe und der bewußte Verzicht auf Kunststoffteile stellt auch unter rauhen Einsatzbedingungen die Langlebigkeit der Multijectoren sicher. Durch eine geschickte Schalldämpfung wird ein äußerst geringes Geräuschniveau erreicht. Die Multijector-Vakuumpumpen mit dem beschriebenen, mit Hilfe der Strömungssimulation entwickelten Düsensystem, wurden auf der Powtech 98 erstmals einem größeren Publikum präsentiert.
Produktwechsel leicht gemacht
Mit dem Multijector-System lassen sich viele verschiedene und schwierige Produkte fördern. Eine Vermischung unterschiedlicher Pulver oder Granulate wird vermieden, da alle Teile ohne Werkzeug einfach zu zerlegen und zu reinigen sind. Selbst das verwendete strapazierfähige Filtermaterial erlaubt die nasse Reinigung mit Hochdruck oder im Ultraschallbad. Dies ist insbesondere für Anwendungen im Lebensmittelbereich wichtig.
Staubfreie Förderung
Das physikalische Prinzip der pneumatischen Vakuumförderung ist schon von Haus aus staubarm, da sich bildende Stäube mit eingesaugt werden. Anders als bei der Druckförderung kann der Produktvolumenstrom nicht in die Umgebung gelangen. Verschiedene Adaptersysteme sorgen dafür, daß auch bei der Entleerung des Saugförderers kein Staub nach außen tritt. Folglich lassen sich auch extrem feine Stäube fördern.
Kontinuierliche Förderung
Neben der bekannten diskontinuierlichen Saugförderung läßt sich jetzt durch die Kombination von zwei Abscheidebehältern auch die kontinuierliche Förderung realisieren. Diese Konstruktion erhöht die erreichbare Förderleistung drastisch und steigert die realisierbaren Förderhöhen und -strecken. Aktuelle Förderleistungsdiagramme und beispielhafte Transportleistungsdaten für Produkte wie Muskatnuß-Pulver, Speck/Sauerkraut-Mischung, Zitronenpulver, Luzernemehl (Alfalfa), Pfifferlinge und Hundefutter liegen vor.
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