Kraft Foods stellt am Produktionsstandort Bern das gesamte Toblerone-Sortiment her. Verpackt werden die charakteristisch geformten Schokoladentafeln auf Verpackungsmaschinen von SIG Pack Systems. Schokoladenhersteller und Verpackungsmaschinenproduzent haben gemeinsam ein wegweisendes Konzept für die effiziente Bereitstellung von Ersatzteilen entwickelt, das Guaranteed Delivery Programm.
Vor nunmehr fast 100 Jahren hat Theodor Tobler, zusammen mit seinem Cousin, ein Schokoladenprodukt erfunden, das zu einem Sinnbild für die Schweizer Chocolatier-Tradition wurde: die Toblerone. Diese leckere Kombination aus Milchschokolade, Honig und Nougat ist heute nicht nur in der Schweiz sehr beliebt; Verbraucher auf dem gesamten Erdball greifen gerne zu den dreieckförmigen Schoko-ladenblöcken.
Die Markteinführung der Toblerone erfolgte 1908. In den zurückliegenden Jahrzehnten wurde das ursprüngliche Grund-rezept kaum verändert. Gleiches gilt für die Verpackung. Im Laufe der Jahre hat man lediglich die Schrift modernisiert und die Länge der Schokolade leicht geändert. Bär, Adler und Schweizerfahne wurden ersetzt durch ein stilisiertes Matterhorn.
Heute stellt Kraft Foods am Produktionsstandort Bern das gesamte Toblerone-Sortiment her. Auf diese Weise wird eine gleichbleibend hohe Qualität sichergestellt, denn die Schokolade wird nach einer einzigen Rezeptur auf demselben Maschinenpark produziert. Das Sortiment um-fasst drei Massivschokoladen in sieben Größen und zwei gefüllte Toblerone-Sorten. Die Schokoladentafeln haben ein Gewicht von 50 bis 400 g und werden in einer traditionellen Kombination aus Karton und Alufolie verpackt. Die kleineren Schokoladenformate mit einem Gewicht von 12,5 und 35g werden in Schlauchbeuteln verkauft. Verpackt werden die Toblerone-Tafeln größtenteils auf Maschinen und Sys-temen von SIG Pack Systems AG.
Leistungsfähige Verpackungsmaschinen
Die Absatzzahlen aller Toblerone-Sorten steigen stetig. Der große Verkaufserfolg führte zu einer deutlichen Erhöhung der Produktivität, was in letzter Konsequenz den Einsatz von Hochleistungsverpackungsmaschinen notwendig machte. Gleichzeitig sollte auch der Produktschutz durch eine Verpackung mit heißsiegelbaren, lackierten Alufolien verbessert werden. Die Verantwortlichen von Kraft Foods in Bern erteilten SIG Pack Systems einen Entwicklungsauftrag für flexible, leicht umstellbare Verpackungsmaschinen, mit denen Toblerone-Tafeln in den Größen von 50/100 bzw. 200/400 g mit hoher Leistung in zweistufige Dichtpackungen verpackt werden können. Ergebnis dieser Entwicklungsarbeit ist die zweistufige Einschlagmaschine SIGDKT für Dichtpackungen. Diese genau auf die Bedürfnisse des Anwenders abgestimmten Verpackungsmaschinen haben eine Leistung von bis zu 280 Stück pro Minute. Der heißversiegelte Inneneinschlag besteht aus einer lackierten Alufolie mit dichten Längs- und Quernähten. Der Außenkarton wird als Zuschnitt vom Stapel genommen und mit Hotmelt-Kleber verleimt. Die Ausstoßleistung einer SIGDKT-Maschine für Toblerone-Tafeln mit einem Gewicht von 100 g beträgt 100 000 Stück pro Schicht. Auf einer Schlauchbeutelmaschine SIGST werden die 1995 erfolgreich im Markt eingeführten Mini-Toblerone verpackt.
Schnelle Lieferung von Ersatzteilen zu festen Preisen
Jüngstes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Kraft Foods Bern und SIG ist ein wegweisendes Konzept für die Ersatzteilbeschaffung. Realisiert wurde das Pilotprojekt, es trägt den Namen Guar-anteed Delivery Programm, kurz GDP, von der SIG Pack Services AG. Letztere wurde am 1. Januar 2001 gegründet und hat ihren Sitz in Neuhausen am Rheinfall.
GDP bindet Kraft Foods aktiv ein. Es verwandelt das bisher reaktive Ersatzteilgeschäft in eine enge Kooperation zwischen Maschinenhersteller und Anwender, die nun regelmäßig den Lager- und Bestellprozess optimieren. Nach Aufnahme der genauen Maschinenbasis werden von SIG Auswertungen über den Ersatzteilverbrauch der Vergangenheit erstellt. Diese dienen als Grundlage für eine erste Diskussion über die Bedürfnisse des Kunden.
Der Anwender bestimmt die entsprechenden Lieferfristen und setzt die jährlich zu erwartenden Verbrauchsmengen fest. Aufgrund seiner Angaben eröffnet SIG Pack Services ein spezifisches Internet-Portal. Gleichzeitig wird die im GDP-Vertrag vereinbarte Logistikleistung übernommen. Auf diese Weise ist eine termingerechte Verfügbarkeit der Ersatzteile sichergestellt. Die zeitgenaue Lieferung der Teile erlaubt es, Lagerbestände abzubauen. Alle charakteristischen Parameter wie Preise, Abrufmengen und die Lieferzeit werden vor dem Abschluss des GDP-Vertrages festgelegt und sind auf dem Internet-Portal für den Kunden ersichtlich. Dies vereinfacht den Bestellprozess signifikant – benötigte Teile können ohne Anfrage und Bestätigungsprozess einfach abgerufen werden.
Das GDP-Projekt mit Kraft Foods wurde in drei Stufen realisiert:
• Erstellen der Ersatzteilliste, die sich aus Daten und Erfahrungswerten der Vergangenheit, aus den zu erwartenden Bestellmengen sowie der maximalen Abrufmenge pro Bestellung zusammensetzt.
• Anhand der genannten Informationen erarbeitet das SIG Logistikcenter ein Angebot mit Preisangaben. Besonders interessant am GDP ist die Einführung eines Marktfaktors für verschiedene Artikel-Kategorien. Daraus ist für den Anwender ersichtlich, warum für Know-How-Teile andere Zuschläge gelten als für Standard-Teile. Die anfallenden Logistikkosten werden separat ausgewiesen.
• Der dritte Schritt ist die Einrichtung des GDP-Portals. Während momentan auf der Konzernebene von Kraft Foods die Verhandlungen über einen detaillierten Vertrag laufen, wird bei Kraft Foods in Bern das GDP-Portal bereits erfolgreich eingesetzt. Voraussetzung dafür waren verschiedene Vorarbeiten: So wurden die Ersatzteile fotografiert und mit den Maschinen verglichen sowie der Transfer der Stammdaten aus dem SAP-System der SIG sichergestellt. Pa-rallel dazu wurden bei Kraft Foods in Bern die technischen Voraussetzungen für eine effiziente Nutzung des Portals geschaffen.
Die Vorteile für den GDP-Nutzer sind vielfältig: Das Programm führt zu deutlichen Kosteneinsparungen, denn das in Ersatzteillagern gebundene Kapital nimmt ab. Die Identifikation der Ersatzteile ist durch die Zuordnung zum System-Layout und dem hinterlegten Foto sichergestellt. Alle Teile sind mit Daten wie Artikelnummer, Lieferzeit, Preis sowie Vertrags- und maximale Abrufmengen hinterlegt. Das Portal bietet eine benutzerfreundliche Warenkorbfunktion, eine Übersicht zu den bisherigen Bestellvorgängen und eine gezielte Anfrage nach unbekannten Teilen.
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