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Klarer Blick auf Blattgoldstückchen

Effiziente Etikettiersysteme für selbstklebende Haftetiketten
Klarer Blick auf Blattgoldstückchen

Das Original Danziger Goldwasser ist ein international beliebter Spirituosenklassiker. Die Besonderheit dieser Likörspezialität sind die im Likör schwimmenden Blattgoldstückchen, die dem Produkt einen spezifischen optischen Effekt verleihen. Um letzteren besser zur Geltung zu bringen, entschied man sich für transparente, selbstklebende Haftetiketten, die mit automatischen Spendesystemen der Baureihe SLS aufgebracht werden.

Wenn es um die automatische Etikettierung in der Getränkeproduktion geht, gelten nassapplizierte Papieretiketten nach wie vor als das Nonplusultra. Inzwischen setzt in der Branche jedoch ein Umdenken ein. Ein Beispiel ist die im niedersächsischen Nörten-Hardenberg ansässige Hardenberg-Wilthen AG, Deutschlands drittgrößter Spirituosenhersteller.

Hardenberg hat seit 1971 den Alleinvertrieb der Produkte der Danziger Likörfabrik Der Lachs. Mit dem Original Danziger Goldwasser produziert die Danziger Likörfabrik einen international anerkannten Spirituosenklassiker. Die Besonderheit dieser Likörspezialität sind die in der Spirituose schwimmenden echten Blattgoldstückchen, die mitgetrunken werden und ihr den Namen gaben.
Den optischen Effekt wollte die Firmengruppe durch eine weitgehend transparente Produktkennzeichnung mit Schmucketiketten nun verstärkt auch in die Absatzförderung einbinden. Neue Flaschenetiketten wurden entworfen und für die Auszeichnung der Flaschen vorbereitet. Aber: „Nass-kleber härtet nicht glasklar aus”, erklärt Bernd Henke, technischer Leiter der Hardenberg-Wilthen AG. „Wir hätten den gewünschten Effekt, das Produkt mittels eines transparenten Etiketts optimal zur Geltung zu bringen, mit herkömmlichen Papieretiketten nicht erzielen können.”
Die Hardenberger entschieden sich für selbsthaftende Etiketten. Für ihren Einsatz waren jedoch andere Etikettiersysteme als die vorhandenen Nassetikettierer notwendig. Zur Realisierung der Marketingidee investierte Hardenberg schließlich in ein neues Etikettiersystem zur automatischen Produktkennzeichnung. Nach intensivem Anbietervergleich fiel die Wahl auf Etiketten-Spendesysteme von Stielow. „Die Systeme sind speziell auf die automatische Etikettierung glatter Flächen ausgerichtet und erfüllen so alle von uns formulierten Anforderungen”, erklärt Henke.
Plug & Play-Fertigsysteme
Der Geschäftsbereich Stielow Logistik umfasst von der Etikettenproduktion über die Software für Anwendungen des Printing-on-Demand bis hin zum Drucken, Erfassen und Etikettieren von (Barcode-)Etiketten alle Komponenten zur wirtschaftlichen Be- und Verarbeitung von Produktinformationen. Allein bei den Stielow-Etikettiersystemen können die Kunden neben ausgereiften Plug & Play-Fertigsystemen für Standardanwendungen (Abfüllanlagen, Produkt- oder Palettenetikettierung) zwischen zwölf SLS-Spendesystemen in Basisausführung sowie drei Modellen von SLP-Etikettenspendern mit Druckwerk für Printing-on-Demand-Anwendungen mit wechselnden Produktdaten wählen.
Die Flaschen mit dem Danziger Goldwasser werden bei Hardenberg von zwei automatischen Spendesystemen SLS 330 etikettiert. Grundsätzlich arbeiten diese Systeme mit einer Geschwindigkeit zwischen 0 und 155 m pro Minute und einer Taktung von bis zu 800 Etiketten pro Minute. Dabei werden die Etiketten mit einer Toleranz von weniger als 0,5 mm aufgebracht. In Abhängigkeit vom eingesetzten Modul kann der Anwender zwischen einer Etikettenbreite von 10 bis 230 mm und einer Etikettenlänge von 10 bis 999 mm wählen.
Die bei Hardenberg direkt in den Produktionsprozess eingebunden Etikettierer sind in ihrer Leistungsstärke exakt auf die Produktionsbedingungen des Spirituosenherstellers abgestimmt – sie arbeiten gedrosselt. Rund 2000 Goldwasser-Flaschen durchlaufen pro Stunde die Etikettieranlage in der fußballfeldgroßen Produktionshalle des Herstellers. „Das weit höher liegende Leistungsvermögen der Etikettiersysteme bietet uns ein gewisses Potenzial für Spitzenzeiten oder eine künftige Ausweitung der Produktion”, erklärt Henke.
Ein Transportförderer führt die gefüllten Flaschen im Geradeausdurchlauf zwischen den beiden parallel angeordneten Etikettiersystemen hindurch. Der Durchlauf wird von einer Lichtschranke erfasst, ein entsprechendes Signal an die Etikettiersysteme weitergeleitet und damit die automatische Etikettierung ausgelöst – gleichmäßig getaktet für beide Systeme. Mit sanftem Luftdruck ziehen pneumatische Applikatoren die 90 x 60 Millimeter großen, transparenten Label von der Spendeeinheit ab und bringen sie über die ganze Etikettengröße vollflächig auf der glatten Flaschenoberfläche auf. Die beidseitig etikettierten Flaschen werden schließlich über ein Förderband den weiteren Verarbeitungsschritten zugeführt.
„Die moderne Produktkennzeichnung wurde von den Verbrauchern äußerst positiv aufgenommen”, erklärt Henke und verweist auf die steigenden Umsatzzahlen für das Goldwasser. Mit der Automatisierung zeigt das Traditionsunternehmen aber auch, dass durch moderne Produktkennzeichnungsverfahren nassetikettierte Papieretiketten in der Getränkeindustrie nicht mehr unangefochten sind.
Halle 15, Stand C19
Mitwachsende Logistik-Lösungen
dei: Herr Vogt, vor einem Jahr hat Stielow die logistikbezogenen Geschäftsbereiche Etikettenproduktion sowie Etikettier-, Verpackungs- und Versandtechnik im Geschäftsbereich Stielow Logistik konzentriert. Was waren die Hintergründe?
Vogt: Mit den Entwicklungen der modernen Informationstechnologie sind diese Bereiche zunehmend zusammengewachsen. Die Kunden erwarten heute umfassende Lösungen aus einer Hand. Mit der Bündelung der entsprechenden Kompetenzen positionieren wir uns optimal und stärken zudem die Grundlage zur Entwicklung eines kompletten Produkt- und Dienstleistungsprogramms für mitwachsende Lösungen.
dei: Was steckt hinter den von Ihnen erwähnten mitwachsenden Lösungen?
Vogt: Nun, unsere Entwicklungen sind so ausgelegt, dass sie sich je nach Bedarf individuell zuschneiden lassen. Nach dem Baukastenprinzip entstehen Produkte, die exakt den spezifischen Anforderungen bei den einzelnen Anwendern entsprechen. Auf diese Weise lassen sich bei wachsendem Bedarf Einzelsysteme komfortabel erweitern. Und: Mit unserer Kompetenz für die erforderliche Steuertechnik, Verknüpfung und Einbindung der Systeme können wir aus Einzelsystemen auch ganzheitliche Lösungen für einen durchgängig geführten Warenfluss entwickeln. So ist Stielow seit vier Jahren auch im Bereich Verpackungstechnik engagiert. Die entsprechenden Systeme haben wir mit anderen Komponenten unseres Produktprogramms verknüpft. Daraus ist inzwischen eine Komplettlösung für Versandstellen entstanden, die – vom Etikett, Kommissionierwagen, Packtisch, Rollenförderer über den Packpapier-Spendeautomaten, Kartonverschließgerät und PP-Umreifungsmaschinen bis hin zum Paketversandsystem mit Online-Schnittstelle zu SAP R/3 – alle Systeme für effizientes Verpacken, Kennzeichnen und Versenden umfasst.
dei: Wo sehen Sie die künftigen Entwicklungspotenziale für die Stielow Logistik?
Vogt: Wir werden den eingeschlagenen Weg weiter gehen. Das bedeutet zunächst, neue technische Entwicklungen zu integrieren. Darüber hinaus werden wir unser Produktprogramm für die Erfordernisse im Lager, Versand- und Kommissionierbereich weiter ausbauen und unsere Beratungskompetenz bei der Planung entsprechender Lösungen weiter in den Vordergrund rücken.
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