Bis eine Suppe aus dem Beutel auf dem Tisch steht, hat sie einen langen Weg vom Hersteller zum Verbraucher zurückgelegt. Ein Stück dieses Weges absolviert der Beutel in einem Karton oder Tray. Die Lebensmittelindustrie setzt für die Verpackung der Beutel in die Kartons in großem Umfang Beutelpacker ein. Bevorzugt werden äußerst kompakte und hoch leistungsfähige Anlagen wie der olibag 210 und der olimat 1/400.
Georg Dengler
Die vollautomatische Beutelverpackungsmaschine von oli besteht aus zwei Baugruppen, die homogen und synchron aufeinander abgestimmt sind: die Zufuhr- und Gruppenstation für Beutel, der olibag 210, und der Kartonaufrichter/-verschließer, das olimat-1/400-Modul. Die zu verarbeitenden Beutel werden liegend einer getakteten Zwei-Zug-Fächerkette der Gruppierstation olibag 210 zugeführt. Diese Fächerkette besteht aus zwei Segmenten, die sich unabhängig voneinander bewegen. Jedes dieser Segmente ist mit mehreren Fächern ausgestattet, deren Anzahl nach den jeweils anwenderspezifischen Anforderungen im Packschema festgelegt ist. Das Zuführen der Packungen erfolgt auf zwei regelbaren Transportbändern. Über diese werden die Produkte weiter in die Fächer eines Kettensegments befördert. Dort angekommen, wird das gesamte befüllte Kettensegment in den Abschubbereich gefahren. Parallel zu diesem Vorgang wird der zweite Kettenzug in Position gebracht und taktweise mit Beuteln befüllt. Die beiden Kettensegmente werden – unabhängig voneinander – mit Servomotoren betrieben. Das gewährleistet eine sehr hohe Leistungsfähigkeit bei kontinuierlichem Produktionsfluss – in Zahlen: bis zu 200 Beuteln pro Minute.
Ab in den Karton
Sobald ein gefüllter Kettenzug die Abschubstation erreicht hat, werden die Beutel mit einem Abschubrechen auf einen Zwischentisch geschoben. Hier wird die Komprimiervorrichtung aktiv, indem sie die Produkte auf das vorgegebene Kartonmaß zusammenschiebt. Punktgenau schließt sich eine weitere Bewegungsfunktion an: die komprimierten Beutel werden in den aufgerichteten Umkarton oder auf ein vorbereitetes Tray geschoben. Auch dieser Vorgang kann je nach Festlegung im Packschema mehrfach wiederholt werden. Die Anzahl der Kartoneinschübe sowie alle produktrelevanten Befehle lassen sich variabel über das mehrsprachige, leicht bedienbare Text-Display eingeben.
Aufrichten, falten, verschließen, verkleben
Im Modul olimat 1/400 werden Umkartons oder wahlweise Trays aufgerichtet, befüllt und verklebt. Dazu ist dieser Kartonaufrichter und -verschließer mit Transportketten ausgerüstet, die den Karton von Station zu Station takten. In einem schräg angeordneten Magazin, das in einem 45°-Winkel extern an der Maschine installiert ist, werden die flach liegenden Kartonzuschnitte bevorratet und nach Bedarf entnommen. Dies erfolgt in der ersten Station durch zwei Saugarme, die den Karton aktiv aufrichten und in die Mitnehmer der Transportkette einsetzen. Er wird dann in die zweite Station weitergetaktet, vor dem Füllmundstück platziert und von der Rangiereinheit befüllt. In dieser Positionierung werden gleich auch die hinteren Karton-Innenlaschen eingefaltet. Ist der Karton vollständig befüllt, wird er der dritten Station zugeführt. Bei dieser Vorwärtsbewegung werden gleichzeitig die vorderen Innenlaschen des Kartons eingefaltet. Somit sind alle inneren Laschen eingefaltet und die Transportkette wird aktiviert und fährt den Karton in die vierte Station. Ist Heißleimverklebung vorgegeben, wird der Klebstoff raupenförmig auf die Innenlaschen aufgetragen. Danach werden die Außenlaschen eingefaltet und der Karton wird verklebt.
Nach diesem letzten Produktionsabschnitt verlässt der gefüllte und marktgerecht verschlossene Karton die oli-Beutelverpackungsmaschine und beginnt seine Reise zum Endverbraucher.
Halle 16, Stand A16
dei 446
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Interpack 2005
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