Das wachsende Wissen und die Verfügbarkeit von einer immer größer werdenden Anzahl von neuen Technologien im Life-Science-Bereich macht es fast unmöglich, dass ein einzelnes Unternehmen alle Voraussetzungen im eigenen Haus aufbauen und vorhalten kann. Um geschäftlich erfolgreich zu sein, ist es deshalb zwingend notwendig, Allianzen mit verschiedenen Partnern aufzubauen. Doch dies will gut geplant sein.
Der Autor: Dr. Werner Badziong, Assoziierter Berater für Innovationsmanagement, Aspiras
Als Partner kommen nicht nur Wettbewerber in Betracht, sondern vor allem junge, technologiegetriebene Unternehmen und staatliche Forschungseinrichtungen sowie Dienstleister für bestimmte Entwicklungsaufgaben und Unternehmen aus anderen Industriezweigen. Die Bündelung der Fähigkeiten aller Partner ist der große Vorteil einer solchen Allianz. Schon heute zeigen die Arzneimittel mit dem größten Geschäftserfolg, dass Allianzen einen Wettbewerbsvorteil darstellen, auch wenn sich Allianzen bisher meist nur auf die gemeinsame Vermarktung beschränken.
Nachdem sich die Partner gefunden haben, erfolgt im nächsten Schritt die Definition der gemeinsamen Ziele. Dabei gilt es, die Ziele nicht nur auf einen Projektplan zu beschränken, sondern auch die geschäftlichen Ziele, die mit der Allianz erreicht werden sollen, klar festzulegen.
Wird das Know-how, das die Partner einbringen können, klar identifiziert, können die Synergien der Partnerschaft optimal genutzt werden. Klare Organisation und eindeutige vertragliche Regelungen sind unverzichtbar.
Das Management einer Allianz ist Aufgabe der Führung und kann nicht der Sachbearbeiter-Ebene überlassen werden, die aber für das Projektmanagement bei den gemeinsamen Projekten verantwortlich ist.
Im gesamten Verlauf der Allianz ist das Wohlbefinden der Partner und ihr Commitment sehr wichtig, um den Erfolg zu garantieren. Korrekturmaßnahmen müssen, wenn nötig, so schnell als möglich ergriffen werden. Vorteilhaft für den Erfolg kann auch die professionelle Begleitung durch externe Beratung sein.
Der Weg zur Allianz
Wie bei zwischenmenschlichen Beziehungen ist auch bei geschäftlichen Allianzen nicht jeder geeignet, eine Partnerschaft mit jedem einzugehen. Deshalb wird am Anfang jeder Allianz die Grundlage für den Erfolg geschaffen. Neben den harten Fakten wie Technologie, Know-how, Ressourcen etc. sind besonders Soft Factors, wie Unternehmenskultur, Standort der Partner in verschiedenen Kulturkreisen, Umgang mit Misserfolgen etc., zu beachten. In der Regel ist nicht zu erwarten, dass alles stimmt, aber es muss auf jeden Fall sichergestellt werden, dass Rahmenbedingungen gefunden werden, in denen sich alle Partner einer Allianz wohlfühlen. Die nächsten Schritte sind dann die Zieldefinition und die Organisation der Allianz. Parallel zur Zieldefinition und Organisation finden Verhandlungen über die vertragliche Regelung der Allianz statt. Hierbei ist zu beachten, dass eine Allianz lebt und es deshalb unmöglich ist, schon am Anfang Regelungen zu finden, die alle Eventualitäten abdecken. So wie es im Laufe der Kooperation zu Anpassungen kommt, so werden auch Anpassungen der vertraglichen Regelungen notwendig.
Aktives Allianzmanagement
Wenn die Rahmenbedingungen stehen, werden die Projektteams zusammengestellt und die Arbeit kann beginnen. Damit die Zusammenarbeit auch reibungslos funktioniert, müssen alle Vereinbarungen für alle an den Projekten beteiligten Mitarbeiter frei zugänglich sein. Hierfür eignet sich ein Allianzhandbuch, in dem wie in einem Managementhandbuch nachgesehen werden kann, wenn offene Fragen über die vereinbarte Vorgehensweise bestehen. Aktives Allianzmanagement durch ein Führungsteam begleitet das Projektmanagement, damit notwendige Anpassungen der Strategie, der Teams und der Ziele so schnell als möglich vorgenommen werden können. Professionelles Allianzmanagement durch die eigene Führungsebene ist hierbei der Schlüssel zum Erfolg.
Allianzen haben in der Regel die Eigenschaft, dass die Partner an verschiedenen Orten und manchmal rund um die Welt verteilt sind. Das Gespräch auf dem Korridor, das oft dem informellen Austausch dient, kann also nicht stattfinden. Wichtige Dokumente werden an verschiedenen Stellen erstellt und eine klassische Dokumentation in Papierform ist ausgesprochen schwierig. Da die Partner in der Regel in unterschiedlichen Informationstechnologie-(IT)-Welten beheimatet sind, ist eine einfache IT-Dokumentation ebenfalls eine Herausforderung. Der Austausch aller Informationen durch E-Mail endet sehr häufig im Chaos und führt nicht selten zum Misserfolg einer Allianz. Innovative IT-Plattformen zur Dokumentation sind deshalb notwendige Instrumente für die Harmonie in einer Allianz.
Die für den Erfolg einer Allianz notwendige IT-Plattform dient dem Informationsaustausch, hilft bei Entscheidungsfindungen und erleichtert die Dokumentation. Die hierfür eingesetzten Systeme sollten anwenderfreundlich sein. Die Datensicherheit, sowohl innerhalb der Allianz als auch bei den beteiligten Partnern, hat höchste Priorität. Besondere Bedeutung im Geschäftsfeld Life Science haben außerdem behördliche Anforderungen.
Internetbasierte Lösung
N-tier services bietet eine internetbasierte Lösung an, die ohne großen Konfigurationsaufwand flexibel an die Bedürfnisse unterschiedlicher Allianzen angepasst werden kann. Ohne IT-Systemanforderungen kann die Software von Startup-Unternehmen bis zu Big Pharma, von Universitätsinstituten bis zu privaten Forschungsdienstleistern eingesetzt werden. Selbst Anwälte nutzen die Plattform bei vertraglichen Vereinbarungen sowie beim Schutz des geistigen Eigentums.
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