Sehr rasches Abkühlen eines Werkstücks von der Schweiß-, Glüh- bzw. Schmelztemperatur (Schweißen, Glühen, Aufschmelzen) auf Raumtemperatur, wobei bestehende Strukturen, Spannungs- und Ordnungsverhältnisse i. Allg. eingefroren (Einfrieren) werden.
Abschreckprozesse werden sowohl bei metallischen Werkstoffen bzw. Legierungen, wie etwa bei austenitischen Edelstahllegierungen, als auch bei Polymerwerkstoffen, z. B. nach dem Kalandrieren, Extrudieren, Spritzgießen etc. angewandt.
Die Abschreckparameter (Medium, Temperatur etc.) sind dabei i. Allg. sehr genau definiert.
Durch Abschrecken werden Vorgänge wie (ausgleichende) Diffusion, Ausscheidungsreaktionen, Spannungsausgleiche, Molekülordnungsausgleiche (z. B. Kristallisation durch Parallellagerung von Makromolekülen) etc., die bei langsamen Abkühl- bzw. Temperprozessen (Tempern) auftreten können, vermieden.
Der Gefügeausbildungsprozess (Kristallisationsvorgänge, Phasenumbildungen bzw. -neubildungen) wird dadurch entsprechend beeinflusst. Speziell austenitische Edelstahllegierungen sollten aus gefügetechnischen Gründen stets kontrolliert abgeschreckt werden, damit Gefügedeviationen (durch Diffusionseffekte), wie z. B. die Bildung von Chromcarbid oder andere intermetallische Phasenbildungen, möglichst vermieden werden.
Abb. A 1: Temperaturverlauf einer Glühoperation. (Quelle: G. Henkel)
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