Eine eher regellose morphologische Zusammenlagerung von Atomen oder Molekülen im Festzustand einer Substanz wird als amorph bezeichnet.
Die Zusammenlagerungsform von Atomen bzw. Molekülen bei der Bildung fester Körper unterscheidet sich bei den verschiedenen Stoffen hinsichtlich der sich einstellenden Ordnungsform. Metalle zeigen meist typisch kristalline Gitterstrukturen. Glas oder viele Polymerwerkstoffe zeigen dagegen meist weniger geordnete bzw. eher regellose Strukturen. Amorphe Substanzen sind nicht kristallin, sodass bei ihrer Lösung bzw. beim Aufschmelzen auch keine Gitterenergie überwunden werden muss. Sie lösen sich aus diesem Grund oft deutlich schneller als die kristallinen Modifikationen derselben Substanz. Diesen Effekt macht man sich bei der Gefriertrocknung zunutze, indem ein schwerlöslicher Wirkstoff molekulardispers verteilt in einer amorphen Matrix vorliegt. Amorphe Substanzen können vollkommen andere Eigenschaften als ihre kristallinen Modifikationen haben. Eines der bekanntesten Beispiele ist Glas, welches nur in der amorphen Modifikation durchsichtig ist.
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