Sammelbegriff für das Verhalten von Stoffen gegenüber elektrischem Gleichstrom und Wechselstrom: elektrische Leitfähigkeit, Isolierfähigkeit, elektrischer Widerstand, elektrische Polarisierung, Durchschlagsfestigkeit, Kriechstromfestigkeit, Beständigkeit gegen elektrische Entladungen etc.
Metalle und Legierungen zeigen i. Allg. gute bis sehr gute elektrische Leitfähigkeiten, wobei der elektrische Ladungstransport durch das sogenannte Elektronengas (freie Elektronen, die sich von den Atomrümpfen gelöst haben) erfolgt und nach dem Prinzip des Elektronenimpulsmechanismus abläuft.
Polymerwerkstoffe zeigen – ähnlich den Wärmeleiteigenschaften (Wärmeleitung) – hauptsächlich typisch isolatorische Eigenschaften (Isolierwirkung). Im elektrischen Wechselstromfeld erfolgt aufgrund der dielektrischen Eigenschaften (Dielektrische Erwärmung) allenfalls eine Erwärmung durch Dipol-Schwingungen (Dipol).
Elektrische Leiteffekte bei Kunststoffen sind vor allem als Oberflächen- oder Kriechstromeffekte (Kriechstrom) bekannt, wobei meist Verunreinigungen bzw. Wasserauflagen auf der Oberfläche eine entscheidende Rolle für den Transport elektrischer Ladung spielen.
Polymerwerkstoffe sind aufgrund des molekularen Aufbaus elektrisch nicht leitfähig (Fehlen von potenziellen Ladungstransporteuren). Kunststoffe können aber z. B. durch leitende Zusätze (wie etwa Graphit als Füllstoff) durchaus auch zu schwachen elektrischen Leitern modifiziert werden.
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