Technische Einrichtung zur Abtrennung von flüssigen oder festen Teilchen aus Flüssigkeiten oder Gasen.
Je nach Wirkmechanismus wird unterschieden in Oberflächen- oder Tiefenfilter.
Ein Oberflächenfilter ist ein siebähnliches Gebilde, dessen Öffnungen Teilchen, die größer sind als der Durchmesser der Öffnung, zurückhalten. Der einfachste Oberflächenfilter ist ein Sieb mit definierter Maschenweite, die meisten in der Pharmaproduktion eingesetzten Filter sind allerdings Membranfilter mit definierten Porendurchmessern.
Oberflächenfilter haben den Vorteil, dass sie eine scharfe Trennung der Partikel in Abhängigkeit ihrer Größe zulassen und dass sie auch unter Druck betrieben werden können, um so das Filtrationsvolumen pro Zeiteinheit zu vergrößern. Hauptnachteile der Oberflächenfilter sind die Verstopfungsgefahr und ihr mit der Größe der Filterfläche überproportional ansteigender Preis.
Oberflächenfilter bestehen meist aus Polymerwerkstoffen wie Zelluloseacetat, -nitrat, regenerierte Zellulose, Polycarbonat oder Teflon.
Tiefenfilter bestehen aus verfilzten Schichten unterschiedlicher Materialien (Glasfaser, Papier) sowie aus Aktivkohle oder Kieselgur. Tiefenfilter halten Partikel, aber auch gelöste Substanzen durch Adsorption zurück. Der Wirkungsmechanismus bedingt, dass unterschiedliche Substanzen unterschiedliche Affinitäten zu einzelnen Filtermaterialien haben. Das kann zu Nachteilen wie Adsorption von Wirkstoffen und Hilfsstoffen (z. B. Konservierungsmitteln) oder kompetitive Verdrängung von adsorbierten Substanzen aus ihrer Bindungsstelle durch Substanzen mit höherer Affinität zum Filtermaterial führen. Tiefenfilter können außerdem Fasern abgeben, sodass bei ihrer Verwendung immer ein Oberflächenfilter nachgeschaltet wird. Der Hauptvorteil von Tiefenfiltern ist, dass sie auch kleinste Partikel zurückhalten können. Das filtrierte Volumen pro Zeiteinheit lässt sich lediglich über die Filtergröße steigern, da die meisten Tiefenfilter wenig druckstabil sind.
Abb. F 2: Oberflächenfilter, demontiert. (Quelle: F. Stieneker)
Abb. F 3: Oberflächenfilter, montiert. (Quelle: F. Stieneker)
Abb. F 4: Filterkerze, demontiert. (Quelle: F. Stieneker)
Abb. F 5: Einsatz für Filterkerze. (Quelle: F. Stieneker)
Abb. F 6: Filterkerze, montiert. (Quelle: F. Stieneker)
Abb. F 7: Plattenfilter. (Quelle: F. Stieneker)
Abb. F 8: Plattenfilter, Detailaufnahme. (Quelle: F. Stieneker)
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie