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Fließkurve von hochviskosen Lösungen/Schmelzen (siehe auch: Thixotropie): Hochviskose Lösungen (in organischen Lösemitteln) oder Schmelzen von Thermoplasten zeigen unter mechanischen Spannungen (meist bei der spezifischen, formgebenden Verarbeitung, wie Extrudieren, Spritzgießen etc.) ein besonderes Fließverhalten.
Die Fließkurve einer Polymerlösung oder einer Polymerschmelze ist die Darstellung der Zähigkeit (Viskosität) zur Schubspannung bei einem viskosen Fließvorgang – etwa bei erwärmten bzw. gelösten Thermoplasten in einem geeigneten Lösungsmittel.
Abb. F 10: Fließkurve eines viskosen Mediums. (Quelle: W. Holzmüller und K. Altenburg: Physik der Kunststoffe, Akademie-Verlag Berlin, 1961)
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Fließkurve von metallischen Werkstoffen beim kaltplastischen Umformen: graphische Darstellung der Umformkraft (bzw. Umformspannung) während des Umformvorganges in Abhängigkeit vom Umformgrad. Da der Werkstoff, wie z. B. austenitischer (Austenit) Edelstahl, während der Umformung zunehmend verfestigt (Kaltverfestigung) wird und dieser Umstand die notwendige Umformkraft erhöht, wird dies in der Fließkurve durch den Verformungsexponenten dargestellt.
Die Fließkurve unterscheidet sich vom Spannungs-Dehnungs-Diagramm dadurch, dass bei der Fließkurve die mechanische Spannung stets auf den tatsächlichen Ausgangsquerschnitt (z. B. Zugversuch) und beim Spannungs-Dehnungs-Diagramm stets auf den ursprünglichen Querschnitt im spannungsfreien Zustand bezogen ist.
© 2013 – ECV – Lexikon der Pharmatechnologie